In unserer Welt heute, in der soziale Medien unsere Kommunikation mit Familie, Freunden und unseren Peer sowie unsere Selbstwahrnehmung prägen, ist die Diskussion über ihren Einfluss auf unsere mentale Gesundheit wichtiger denn je. Die Auswirkungen von übermäßigem und unreflektiertem Konsum sind komplex und weitreichend, insbesondere bei Frauen, die sich in den digitalen Netzen unterschiedlichsten Erwartungshaltungen und Bildern scheinbarer Perfektion und Kritik gegenübersehen.
Der Einfluss sozialer Medien auf die psychische Gesundheit
Bei all den Vorteilen, die soziale Medien bieten, wie eine Plattform für Inspiration, Vernetzung und Unterstützung zu bieten, sind sie auch ein Nährboden für Selbstzweifel und das Gefühl, nicht zu genügen. Studien zeigen, dass Frauen soziale Plattformen, wie TikTok, Instagram, und Facebook tendenziell häufiger als Männer soziale Medien nutzen und sich dadurch mehr mit den dort propagierten Idealen konfrontiert sehen. Die ständige Präsenz von bearbeiteten Bildern, Videofilter und fake news, kann zu Unzufriedenheit mit dem eigenen Körper und Lebensstil führen. Diese digitale Diskrepanz zwischen Realität und Online-Darstellung kann das Selbstwertgefühl untergraben und zu mentalen Gesundheitsproblemen wie Angstzuständen, Depressionen und sozialer Isolation führen.
Einfluss auf Frauen
Frauen sind besonders von den negativen Auswirkungen sozialer Medien auf die psychische Gesundheit betroffen. Dies liegt daran, dass Frauen in sozialen Medien häufiger mit negativen Inhalten konfrontiert werden, wie z. B. Schönheitsidealen, Bodyshaming oder Hassrede. Studien zeigen, dass Frauen, die viel Zeit in sozialen Medien verbringen, ein höheres Risiko für Depressionen, Angststörungen und Essstörungen haben.
Einfluss von Social-Media auf Kinderernährung
Kinder und Jugendliche nutzen täglich soziale Medien. Im Auftrag des Gesundheitsministeriums erforschte die Medizinische Universität Wien das Werbeumfeld auf den vier beliebtesten Social-Media-Plattformen unter jungen Menschen: Instagram, Youtube, TikTok und Twitch. Über ein Jahr hinweg wurden Werbungen für Lebensmittel und Getränke sowie Produktpräsentationen der 61 größten Lebensmittelmarken in Österreich und der einflussreichsten Influencer aus Österreich und Deutschland beobachtet und analysiert. Die Studie hat ergeben, dass die Inhalte auf den sozialen Medienplattformen das Essverhalten von Kindern und Jugendlichen negativ beeinflussen. Werbung, die für diese Altersgruppe unpassend ist, erhöht das Risiko von Übergewicht und Fettleibigkeit. Die Beiträge von Influencern betreffen leider oft Produkte, die sich nicht an Kinder und Jugendliche richten, von diesen aber gesehen und folglich konsumiert werden. Diese sollten also von Influencern gar nicht beworben werden.
Die zweischneidige Natur sozialer Medien
Die Qualität unserer sozialen Interaktionen hat sich verändert; oberflächliche „Likes“ ersetzen tiefgründige Gespräche. Für Frauen, die in sozialen Medien aktiv sind, kann dies zu einer verzerrten Wahrnehmung von Freundschaft und Unterstützung führen. Zudem besteht die Gefahr, dass soziale Medien eine „Highlight-Reel“-Mentalität fördern – das ständige Posten von nur den besten Momenten des Lebens. Negatives wird kaum gezeigt. Es geht um die perfekte Kameraeinstellung, die glatte Haut, die aufgespritzten Kippen, das Hollywood-MakeUp. Das kann bei Frauen den Eindruck erwecken, dass sie im Vergleich zu diesem scheinbar makellosen Leben, die online dargestellt werden, zurückbleiben. Und viele Frauen sind besonders anfällig für diesen Vergleich, was wiederum zu Neid und einem Gefühl der Unzulänglichkeit führen kann.
Tipps für einen gesunden Umgang mit sozialen Medien
Um die negativen Auswirkungen sozialer Medien auf die psychische Gesundheit zu vermeiden, ist es wichtig, einen gesunden Umgang mit ihnen zu pflegen:
- Begrenze deine Nutzungszeit, also setze dir selbst Grenzen, wie viel Zeit du täglich in sozialen Medien verbringst.
- Folge nur Accounts, die dich positiv inspirieren.
- Vergleiche dich nicht mit anderen: nicht mit den ‚perfekten Bildern‘, die dir das Gefühl geben, dass du nicht perfekt bist.
- Deaktiviere unnötige Benachrichtigungen, damit du nicht permanent abgelenkt wirst und dich dem Drang nicht mehr hingibst, ständig zu reagieren.
- Lege regelmäßig digitale Detox-Phasen ein, in denen du komplett auf soziale Medien verzichtest. Nutze diese Zeit für Aktivitäten, die Dir Freude machen.
- Versichere dich, dass deine sozialen Medienaktivitäten nicht den persönlichen Kontakt zu Familie und Freunden ersetzen. Nichts ist wertvoller als echte zwischenmenschliche Beziehungen.