Feuerwerke sind zwar schön anzusehen, haben allerdings auch viele negative Begleiterscheinungen. Menschen verbrennen sich, verletzen sich an den Augen und schädigen ihr Gehör. In Österreich wollte zu Sylvester ein 22-Jähriger eine Feuerwerksrakete zwischen die nackten Pobacken klemmen und anzünden lassen. Sie hob aber nicht ab und explodierte unweit seines Hinterns.
Für Tiere bedeutet die Knallerei eine immense Qual. Auch die Sachschäden an Fahrzeugen und Häusern, die enormen Müllmenge und die Feinstaubbelastung haben dazu geführt, dass immer mehr Menschen ein Verbot von Silvesterfeuerwerk für Privatpersonen fordern.
Laute Knallerei zu Silvester ist einfach nicht mehr zeitgemäß, sagen viele Bürgermeister und liegen damit voll im Trend. Üblicherweise kann die Verwendung von Feuerwerkskörpern im Ortsgebiet per Ausnahmeregelung in Österreich erlaubt werden. Im Gemeinderat von Perg zum Beispiel habe man aber beschlossen, diese Ausnahmeregelung wieder zurückzunehmen. Die Knallerei habe Ausmaße angenommen, die nicht mehr tolerierbar seien.
In Zeiten der intensiv geführten Klimawandel-Debatte lautet die Frage, ob es überhaupt Feuerwerke an beliebten Touristenattraktionen, wie der Sydney Harbour Bridge geben sollte. Es geht nicht nur um die Sylvester Feierlichkeiten, sondern um Events, die von Feuerwerken bisher abgerundet wurden. Das ist der 4. April in den USA genauso wie der Ausklang eines mittelgroßes Stadtfestes in Hintertupfing.
Es gibt Alternativen
Dass es umweltfreundlichere – aber teure – Alternativen gibt, zeigt schon seit Jahren die Stadt Linz (im Rahmen der Ars Electronica Klangwolke) und zunehmend asiatische Städte wie Singapur oder Schanghai. In der Stadt im Süden Chinas stiegen 2.000 Drohnen mit Leuchtkörpern in den Himmel. Sie waren computergesteuert. Im Nachthimmel bildeten sie dann Figuren und zählten kurz vor Mitternacht den Countdown runter.
Das Staatsfernsehen CCTV erklärte, der „Running man“ illustriere „die großen Veränderungen und ruhmreichen Leistungen, die Schanghai in den letzten 40 Jahren der Reformen und Öffnung“ erbracht habe. Wichtiger als diese politische Botschaft ist jedoch zu vermitteln, dass es mittlerweile technische Möglichkeiten gibt, die feinstaubfreier und weniger gefährlich als herkömmliches Feuerwerk sind. Zusätzlich profitieren diese ‚First mover‘ Städte von der Innovationskraft der Drohnen und Lasershow-Highlights.
Dass auch in Österreich zunehmend Gemeinden auf den Einsatz von Licht- und Lasershows zu Silvester verzichten, verdient Applaus. Ist der Einsatz von Laser- und Drohnentechnik ein gangbarer Weg?
Kosten steigen um das Sechsfache
Die Kosten würden nach einer groben Schätzung um das Sechsfache steigen, sagen Experten. Das Feuerwerk eines Profis kostet in Österreich rund 15.000 Euro. Wer die renommierten Lasershow-Veranstalter engagiert, die bei internationalen Events gebucht werden, darf dann mit 100.000 Euro rechnen. Bei dieser Summe ist auch für größere Städte fraglich, ob das Stadtbudget oder Sponsorengelder solche Beträge hergeben. In Großstädten wahrscheinlich schon – hier könnten namhafte Werbekunden die Shows sponsern.