Mühelos auf den Mount Everest klettern, die Stille einer unterirdischen Tropfsteinhöhle erkunden oder zwischen den Sternen unserer Nachbargalaxie schweben – all dies wird durch Virtual-Reality-Brillen (VR-Brillen) zu einer greifbaren Realität.
Ist der Hype um Virtual-Reality-Brillen vorbei?
Nein. Die Entwicklung der Brillen schreitet stetig voran. Apple zeigt das mit der Vision Pro und der Facebook-Konzern Meta mit der Quest 3, die nicht nur beim Gamen verwendet werden, sondern auch ein Mixed-Reality-Erlebnis bieten wollen. Die Quest 3 ist eine Mischung aus Virtual-Reality- und Augmented-Reality-Brille. Darauf deuten schon die Kameras und der Entfernungssensor auf der Vorderseite der Brille hin.
Schlechter Tragekomfort
Besonders bequem sind alle diese Headsets jedoch noch nicht. Bei der Meta Quest 3 lässt sich der einfache Kopfriemen recht schnell verstellen, nach spätestens einer halben Stunde Nutzung drückt die Brille aber im Gesicht und am Hinterkopf so stark, dass man keine Lust mehr aufs Fliegen durch die Galaxie hat. Wer auf Dauer entspannter spielen möchte, kann sich als optionales Zubehör eine Headset-Einlage aus Silikon und einen Elite-Strap mit Polsterung leisten. Kosten dafür: rund 50 Euro und 80 Euro. Wer die Akkulaufzeit verlängern möchte, kann den Elite-Strap mit integrierter Powerbank bestellen, kostet dann aber zusätzlich ca. 150 Euro.
Technologie von heute ist morgen die von gestern
Als ich Ende 2020 die Oculus Quest 2 kaufte, war ich von der Möglichkeit begeistert, virtuelle Welten zu erkunden und Spiele in einer Weise zu erleben, die vorher unmöglich schien. 3 Jahre später besuche ich den VR/AR – Experten Andreas Fraunberger von Junge Römer, einer Agentur für Immersive Experience Design in Wien, und es wird rasch klar, wie schnell die Grenzen meiner „Nerdbrille“ erreicht waren. Andreas wies mich auf die technischen Einschränkungen hin, die ich selbst zunehmend bemerkte – die begrenzte Auflösung, die mangelnde Immersion und die eingeschränkten Interaktionsmöglichkeiten.
Als ich seine Meta Quest 3 testete, war ich baff. Ich konnte Avatare, Bäume, Solarpaneele und riesige Häuser durch den Raum bewegen und so meinen eigenen Stadtteil entwerfen. „Das ist erst der Anfang“, sagte Andreas lachend, „stell dir vor, was in ein paar Jahren möglich sein wird.“ Seine Worte hallten nach, als ich wieder an meinem Schreibtisch saß und auf meine – sich inzwischen antik anfühlende – Quest 2 schaute.
Virtualität trifft Realität
AR revolutioniert die Art und Weise, wie wir über unsere Smartphones mit der digitalen Welt interagieren. Durch die Platzierung interaktiver 3D-Objekte in der realen Welt – mit Hilfe der Smartphone Kamera – ermöglicht Web AR Erlebnisse, wie die virtuelle Anprobe von Kleidung, die Visualisierung deiner Wohnungseinrichtung und spielerische Szenarien, bei denen du dich selbst als Astronaut oder als Zeitreisender erfährst. Diese Anwendungen machen nicht nur Spaß, sie schließen auch die Lücke zwischen digitalen Inhalten und unserer physischen Umgebung und verbessern unsere Interaktion mit Marken und Produkten. Immer mehr Marken nutzen diese Technologie, laden Menschen ein, einen QR-Code zu scannen und sofort in ihre Markenwelten einzutauchen. Das stellt oft eine einzigartige und faszinierende Mischung aus Kunst und Technologie her.
Die Bedeutung fürs Marketing
Im Marketing funnel hat sich Web-AR in der Phase der Bekanntheit und Markenaktivierung als außerordentlich effektiv erwiesen, insbesondere im Einzelhandel. Marken haben ein signifikantes Engagement und positive Ergebnisse beobachtet, wenn sie Web-AR in ihre Strategien integriert haben. Native AR-Anwendungen bringen geografisch weit entfernte oder exklusive Ereignisse, zu denen Otto Normalverbraucher keinen Zugang hat, direkt ins Wohnzimmer des Nutzers. Dadurch werden nicht nur Erlebnisse zugänglicher gemacht, sondern auch die Bindung des Nutzers an das Ereignis oder die Marke durch ein lebendiges, interaktives Medium gestärkt. Soziale AR-Filter auf Plattformen wie Instagram und TikTok erweitern diese Reichweite noch weiter und ermöglichen es den Nutzern, markenbezogene interaktive Erlebnisse zu teilen, auch wenn sie derzeit durch die Datengröße begrenzt sind.
Virtuelle Realität bieten immersive Erfahrungen
Die virtuelle Realität (VR) verändert die Art und Weise, wie wir potenzielle Urlaubsziele erleben, denn Reisebüros bieten jetzt hochwertige immersive Videoproduktionen an. Diese VR-Erlebnisse ermöglichen es den Kunden, Ferienclubs virtuell zu besuchen, wodurch sie eine lebendige und emotionale Vorschau auf ihren Urlaub erhalten. Im Gegensatz zu herkömmlichen Broschüren mit einzelnen Fotos, die ein Urlaubserlebnis verkaufen sollen, vermittelt VR ein umfassendes Gefühl für den Raum und das Ambiente, was zu schnelleren und sichereren Buchungsentscheidungen führt. Diese stärkere emotionale Bindung bereichert nicht nur das Planungserlebnis des Kunden, sondern beschleunigt auch den Kaufprozess, da sich die Kunden vollständig in das Reiseziel hineinversetzen können.
In der Wirtschaft erweist sich VR als leistungsfähiges Instrument für den Vertrieb und die Markenbindung. VR wird auf Messen, im Handel und für Employer Branding Aktivitäten eingesetzt – vor allem bei Schulungen. Die immersive Natur von VR bietet eine effektive Lernumgebung, die das Verständnis und die Einprägsamkeit der Informationen zur traditionellen Medien exponentiell vergrößert.
Nützliche AI Tools
Die Integration von Künstlicher Intelligenz (KI) und Erweiterter Realität (XR) verschiebt auch die Grenzen kreativer und operativer Prozesse. Tools wie Midjourney und Stable Diffusion werden eingesetzt, um visuelle Inhalte zu generieren, die sich nahtlos in XR-Umgebungen integrieren lassen und die Layout- und Designphasen verbessern. Darüber hinaus revolutioniert die Zusammenarbeit mit Technologie-Start-ups wie move.ai das Motion Capturing und ermöglicht die Erstellung präziser 3D-Modelle, ohne dass teure Studioaufbauten erforderlich sind. Diese Synergie von KI und XR rationalisiert nicht nur die Produktion, sondern ermöglicht es Unternehmen auch, sich kreativer zu betätigen und Routineaufgaben zu automatisieren, um in einer sich schnell entwickelnden digitalen Landschaft die Nase vorn zu haben.
Ständiges Lernen von Vorteil
In einer Zeit, in der Technologie unser Leben in rasantem Tempo verändert, ist es sinnvoll, am Ball zu bleiben und die Möglichkeiten, die Geräte wie die Quest 3 bieten, voll auszuschöpfen. Sie steht nicht nur für den Fortschritt, den wir in den letzten Jahren gemacht haben, sondern auch für die unbegrenzten Möglichkeiten, die noch vor uns liegen. Diese neuen technischen Errungenschaften sind ein Portal in unsere Zukunft. Nutzen wir sie.