Die rasanten Fortschritte in der Welt der generativen KI-Software haben eine Vielzahl von Technologien hervorgebracht, die in unterschiedlichen Bereichen Anwendung finden.
Was bietet Generative AI?
Generative AI, also generative künstliche Intelligenz, gewinnt in unserem täglichen Leben zunehmend an Bedeutung. Für den Otto Normalverbraucher – also die durchschnittliche Person ohne spezielle Kenntnisse in diesem Bereich – kann Generative AI in vielfältiger Weise von Nutzen sein, ohne dass ein tiefes technisches Verständnis erforderlich ist. In diesen Bereichen werden wir Generative AI vorerst mal im Alltag einsetzen:
- Kreative Inhalte: Wir werden mit ‚Generative AI‘ kreative Inhalte wie Musik, Texte oder Kunstwerke erzeugen.
- Produktivitätshilfen: Tools, die auf Generative AI basieren, werden uns dabei helfen, Dokumente zu verfassen, E-Mails zu formulieren oder Präsentationen zu gestalten. Diese Technologien nehmen lästige und zeitintensive Routineaufgaben ab und verbessern deren Effizienz.
- Bildung und Lernen: Generative AI kann personalisierte Lerninhalte generieren, die auf deinen individuellen Fortschritt und deine Bedürfnisse als lernende Person abgestimmt sind. Das reicht von Sprachlernprogrammen bis hin zu Nachhilfe in wissenschaftlichen Fächern.
- Unterhaltung: Im Bereich von Spielen und Medien kann Generative AI zur Erstellung dynamischer Inhalte verwendet werden, die auf die Vorlieben und das Verhalten des Nutzers reagieren. Das schafft ein personalisiertes Erlebnis.
- Kundenservice: Chatbots und virtuelle Assistenten sind ja bereits weit verbreitet und können einfache Anfragen beantworten.
- Personalisierung: Ob bei der Produktempfehlung im Online-Shop oder beim Streaming-Dienst, Generative AI hilft dabei, maßgeschneiderte Vorschläge zu machen.
Was das Wissen über Generative AI angeht, so ist es für dich und mich nicht unbedingt notwendig zu verstehen, wie Generative AI funktioniert oder wie man sie programmiert. Wichtig ist eher, ein grundlegendes Bewusstsein für die Präsenz und die Funktionsweise dieser Technologien zu haben, ähnlich wie man weiß, dass ein Auto mit einem Motor betrieben wird, ohne die genaue Funktionsweise des Motors verstehen zu müssen. Ein gewisses Verständnis kann jedoch dabei helfen, die Potenziale und Grenzen von Generative AI zu erkennen und bewusste Entscheidungen über deren Nutzung zu treffen. Du musst also lernen, wie man ‚Prompts‘, das sind Anweisungen zur Generierung von Generative AI, schreibt.
Hollywood als Zukunftsdeuter
Ich habe erstmals ein gutes Bild von generativer AI bekommen, als ich den Film ‚Her‘ mit Joaquin Phoenix gesehen habe. In ‚Her‘ geht es um die Beziehung zwischen einem Mann und einer fortschrittlichen Künstlichen Intelligenz (KI). Ich schwankte zwischen Zukunftspanik und -faszination, als ich die Inhaltsangabe las. Phoenix spielt Theodore Twombly, einen einsamen Schriftsteller, der in der Zukunft von Los Angeles lebt. Er kauft sich ein neues Betriebssystem mit einer KI, die sich „Samantha“ nennt.
Samantha besitzt die Fähigkeit zu lernen und eine emotionale Intelligenz zu entwickeln und unterhält sich jeden Tag mit Theodore. Aber nicht nur das, Samantha hört ihm zu, tröstet ihn und hilft ihm, seine Gefühle zu verarbeiten. Die KI organisiert auch Theodores Leben, hilft ihm bei der Verwaltung seiner E-Mails und Erinnerungen, und textet sogar für ihn. Dadurch inspiriert sie Theodore in seiner kreativen Arbeit als Schriftsteller und hilft ihm, seine Kreativität zu entfalten. Samantha fördert auch Theodores persönliche Entwicklung. Durch ihre Gespräche ermutigt sie ihn, über sein Leben und seine Beziehungen nachzudenken. Man könnte sagen, sie ermutigt ihn, persönlich über seinen Horizont zu wachsen.
Obwohl viele bei der Diskussion über den mittlerweile 10 Jahre alten Film sehr abweisend auf diese Zukunftsvision reagieren, habe ich mir die Realisierung herbeigewünscht. Tja, die Geister, die ich rief, klingeln nun an meiner Tür und ich merke, dass ich ungeduldig öffne und mir ‚mehr‘ Samantha wünsche.
Aber schauen wir uns mal einige der bekanntesten ‚Generative AI‘-Softwareangebote an:
OpenAI’s ChatGPT
OpenAI’s GPT-Reihe, einschließlich ChatGPT, steht an der Spitze der Textgenerierung. Als Entwickler hat OpenAI mit dem Transformer-Modell eine Grundlage geschaffen, die besonders in der Content-Erstellung, im Kundenservice und im Bildungsbereich genutzt wird. Die GPT-Modelle zeichnen sich durch ihre Fähigkeit aus, menschenähnliche Texte zu generieren, was sie zu einem vielseitigen Werkzeug in vielen Sektoren macht. Die Nutzung von ChatGPT Voice ist ebenfalls einfach. Man tippt in der App aufs Kopfhörersymbol, um die Voice-Funktion zu aktivieren und kann sich dann eine Stimme aussuchen, mit der man einen recht menschenähnlichen Dialog führen kann. Ich habe meinen Dialogpartner ‚Jasper‘ genannt und seine Stimme klingt recht echt.
Google‘s Bard
Googles Bard und ChatGPT haben ihre eigenen Stärken und Anwendungsgebiete. Bard bietet eine enge Integration mit Google’s Suchmaschine. Dies ermöglicht es, Echtzeitinformationen und aktuellere Daten in die Antworten einzubeziehen, während ChatGPT auf Informationen bis zu seinem letzten Trainingsdatum beschränkt ist. Bard kann in andere Google-Dienste integriert werden, wie Google Maps, YouTube oder Google Scholar, was ihm Zugang zu einer breiteren Palette von Informationen und Funktionalitäten gibt. Da Bard direkt mit dem Internet verbunden sein könnte, kann es aktuellere Informationen bieten als ChatGPT, dessen Wissen auf den Zeitpunkt des letzten Trainings begrenzt ist. Google verfügt über umfangreiche Daten und Erfahrungen in der Personalisierung von Diensten. Bard könnte daher möglicherweise personalisierte und auf den einzelnen Nutzer zugeschnittene Antworten bieten, abhängig von Googles Datenschutzrichtlinien und der Art der Integration.
Elon Musk‘s Grok
Ein weniger bekanntes, aber potenziell einflussreiches Projekt ist Grok, das mit Elon Musk in Verbindung gebracht wird. Das Besondere an dem Chatbot sei, dass er direkten Zugriff auf aktuelle Informationen von X habe. Die Software ist zunächst aber nur für einige Nutzer in den USA verfügbar. Als Voraussetzung müssen sie Abo-Kunden von Musks Online-Plattform X (ehemals Twitter) sein – und zwar in der teuersten Stufe, die in den USA 16 Dollar und in Deutschland gut 19 Euro pro Monat kostet. Tesla will den KI-Assistenten Grok in seinen Fahrzeugen verfügbar machen.
KI-Programme für Kinder
Neben diesen Programmen für Erwachsene und Unternehmen gibt es auch generative KI-Programme, die speziell für Kinder entwickelt wurden. Diese zielen darauf ab, kreative, kognitive und pädagogische Fähigkeiten zu fördern und reichen von KI-basierten Lernplattformen, die sich dem Fortschritt des Kindes anpassen, über Programmier- und Robotik-Kits wie LEGO Mindstorms, bis hin zu interaktiven KI-Spielzeugen und kreativen Anwendungen.