Wenn Journalisten Menschen über ihre Gedanken zur Zukunft der Arbeitswelt befragen, werden häufig die Schlagwörter Künstliche Intelligenz und Roboter genannt. Die beiden sind eindeutig miteinander verbunden, aber sie sind nicht dasselbe.
Bei KI handelt es sich um Software, während es sich bei Robotern um Hardware dreht. Da liegt eine Analogie zum eigenen Körper auf der Hand. Dein Körper ist der Roboter, Dein Gehirn ist die KI. Der Körper gehorcht den Anweisungen des Gehirns, um sich zu bewegen, das Gehirn verlässt sich auf den Körper; damit es die Umgebung erfahren und wahrnehmen und damit über die Welt lernen kann.
Die KI steckt natürlich nicht immer in einem Roboter. Oft steckt sie als Algorithmus auf unseren Lieblingswebseiten oder Apps. Auch Roboter werden nicht immer von der KI gesteuert. Ihre Aktionen werden von einer Software beeinflusst, die eine Reihe von fest programmierten Regeln ausführt. Deshalb sind Roboter prädestiniert, Routineaufgaben in Umgebungen wie z.B. in einer Fabrikshalle auszuführen.
Wenn KI und Roboter zusammenkommen, passiert Zukunft, denn es geht nicht mehr nur um die Schlüsselkompetenzen von Automation, wie Effizienz, sondern auch darum, neue Wege zu beschreiten. Selbstfahrende Autos sind ein Produkt dieser Verbindung.
Die Sehnsucht nach einer fairen Welt
Themen, mit denen sich Wissenschaftler, Programmierer und Soziologen beschäftigen, haben mit Programmierungsnormen zu tun, die den Output der KI beeinflussen. Fakt ist, dass die KI die sozialen Normen ihrer Schöpfer übernimmt.
Das bedeutet, dass KI-gesteuerte – oft auch als selbstlernende – Maschinen aus den Daten, die Menschen in ihre Systeme einspeisen, lernen. Sie lernen also Ungerechtigkeiten, die wir auszurotten versuchen. Würde die KI so programmiert werden, dass sie die bestehenden Lohnunterschiede akzeptiert oder bei der Auswahl von Kandidaten diversitätsfeindlich agiert, wären einer weniger fairen, weniger gleichberechtigten Zukunft ausgesetzt.
Wird die KI zum Stereotyp-Killer?
Um bestehende Stereotype nicht weiter zu verstärken, braucht es Bewusstsein in unserer Gesellschaft, wie wichtig der Dateninput in die KI ist und welche Maßnahmen, Regelungen und Richtlinien Fairness garantieren. Dazu sollten Frauen motiviert werden, in der technischen KI-Forschung und Software-Entwicklung tätig zu werden, damit ein ausgeglichenes Genderverhältnis angestrebt wird.
Künstliche Intelligenz wirkt sich auf viele Aspekte unseres Lebens aus – ihr Einfluss wird in den nächsten Jahren weiter zunehmen. Die Investitionen für KI werden allein durch die Notwendigkeit angetrieben, Mitarbeiter besser in ihrer Arbeit zu unterstützen, Innovationen zu beschleunigen oder auch die Customer Experience für Endkunden zu steigern.
Explainable AI
Wer sich beruflich mit der KI beschäftigt, muss die KI auch erklären können. Explainable AI (XAI) beschreibt also die Frage nach der Erklärbarkeit von künstlicher Intelligenz. Mit zunehmendem Einsatz von künstlicher Intelligenz steigt auch die Frage nach der “inneren Mechanik” von KI. Diese Frage – “wie funktioniert KI?” bzw. “wie kommt die KI zu diesem Ergebnis” ist die Grundlage von XAI.
Ein Aspekt, weshalb explainable AI an Relevanz gewinnt ist die Frage nach der Ethik in der Anwendung von künstlicher Intelligenz. Als Beispiel wird oft ein Rekrutierungsmodell angeführt, das auf Geschlecht und Hautfarbe diskriminiert.
Die Anforderung an XAI lautet: Die KI-Entscheidungen müssen nachvollziehbar sein.
Angst vor dem Verlust des Jobs?
Viele Berufe beinhalten beides – explizite oder implizite menschliche Faktoren, auch wenn sie starke Routinen beinhalten. Krankenpfleger „pflegen“ nicht einfach nur Kranke, sie stehen in Beziehung mit ihnen. Barkeeper schütteln nicht nur Cocktails, sie praktizieren Seelen-Kommunikation. Journalisten produzieren nicht Information, sie erzeugen humane Deutungen.
Durch KI-Systeme kann wieder Raum für menschliche Empathie geschaffen werden. Das heißt, dass traditionelle Berufe wieder zu ihren Ursprüngen zurückfinden: Ärzte können wieder heilen statt abfertigen. Journalisten können wieder ihrem Instinkt nachgehen statt Informationsfluten zu erzeugen. Pfleger können wieder Empathie ausüben statt Patienten zu verwalten. Handwerker wieder mit den Händen gestalten statt zusammenzubauen. Händler wieder handeln statt zu kalkulieren. Halleluja.