Sie sind stubenrein, lassen sich kuscheln und begleiten vor allem einsame ältere Menschen durch den Alltag: Robotertiere, wie Paro, die Roboterrobbe. 2005 wurde sie vom japanischen Erfinder Takanori Shibata speziell für alte Menschen entwickelt. Studien haben gezeigt, dass sich BewohnerInnen von Alten- und Pflegeheimen beim Zusammensein mit der Robbe beruhigten, weniger Ängste hatten und glücklicher wirkten. Mit seinen Blicken und Bewegungen soll der Apparat sie beglücken, ohne je müde oder grantig zu werden. Kurz gesagt: Paro, die Roboterrobbe bringt Ruhige zum Sprechen und Trübsinnige zum Lachen.
Obwohl es genug herren- und frauenlose Hunde und Katzen auf der Welt gibt, haben japanische Ingenieure Roboter-Haustiere erfunden. Warum? Weil sie nicht haaren, weil man sie nie Gassi führen muss und sie sich einfach ausschalten lassen, wenn sie allzu sehr irritieren. Es gibt mechanisch schnurrende Katzen mit sensorgesteuerten Augen und Hunde, die dank implantierter Kameras, Mikrofone und Computerchips auf Befehl kleine Kunststücke lernen können. Auf der Nürnberger Spielwarenmesse, die Anfang des Jahres in Nürnberg stattfand, war die Digitalisierung von Spielzeug-Kuscheltieren ein großes Thema.
Manche Robo-Haustiere wirken fast lebensecht und haben ein Fell, das an Tierhaare erinnert. Marscat verhält sich fast wie eine echte Katze. Sie streckt sich, schleicht durch die Wohnung, schnurrt und spielt – und hört im Unterschied zu echten Katzen auf Kommandos. Sonys Robo-Hund Aibo kann sich bis zu zehn Gesichter merken. Der japanische Spielwarenkonzern Sega eine weitere Evolutionsstufe dieser Gattung vorbereitet. Die Roboter-Tiere der Serie „Sega Dream“ – Hunde, Kaninchen und Katzen – können Junge werfen.
iFlipper
Nun macht ein neues Robotier auf sich aufmerksam. Ein Robo-Delfin. Rund 3.000 lebende Delfine befinden sich rund um den Globus in Gefangenschaft. Die US Firma Edge Innovations will das nun ändern. Sie baut Robo-Delfine.
Publikumsmagnet für Aquarien
In der Natur schwimmt ein Delfin um die 160 Kilometer pro Tag im Ozean. In Tierparks ist das nicht möglich. Schon bald könnten Delfine in Wasserparks durch Roboter ersetzt werden. Diese unterscheiden sich optisch kaum von den echten Tieren und können auf Fragen reagieren. Gesteuert werden die Roboter von einem Mitarbeiter im Wasserpark, sodass die Robodelfine bei Fragen z.B. von Kindern nicken können.
Schon bald könnten die Roboterdelfine in chinesischen Wasserparks zum Einsatz kommen. Für 26 Millionen Euro pro Exemplar. Laut den Entwicklern der Roboter seien die Maschinen eine ansprechende Alternative, weil Marine Parks weltweit aufgrund ethischer Bedenken immer öfter ins Scheinwerferlicht geraten.
„Wir haben begriffen, dass wir Wesen erschaffen können, die wirklich lebenswert sind, wenn wir Animatronic statt realer Tiere einsetzen. Es würde auch vermitteln, dass wir Tieren, die uns begeistern, nicht weh tun.“ sagt Roger Holzberg, Creative Director bei Edge Innovations, früher Kreativdirektor bei Disney.
Wenn wir nicht mehr erkennen, ob das Wesen vor uns ein Roboter oder ein lebendes Lebewesen ist, ist das der Anfang eines neuen Zeitalters oder sind wir eh schon mittendrin?