Das Thema, über das ich euch heute erzähle, hat nicht ausschließlich etwas mit Schönheit zu tun und ist auch nicht ausschließlich ein Beautyritual. Die Rede ist vom Ayurveda. Viele haben sicherlich das Wort schoneinmal gehört oder Fotos von einem Stirnölguss gesehen, der im Ayurveda auch Anwendung findet.
Aber Ayurveda ist weit mehr als das!
Ayurveda bedeutet aus der altindischen Sanskritsprache übersetzt „das Wissen vom Leben“ und ist damit die traditionelle und ganzheitliche Medizinsystem Indiens. Mehr als 5.000 Jahre reichen seine Wurzeln in die Vergangenheit zurück.
Um die ayurvedischen Diagnose- und Therapiestrategien zu verstehen, muss man wissen, dass Ayurveda jedem Menschen verschiedene Lebensenergien, die Doshas, zuordnet. Jedes dieser drei Doshas steht für ein oder zwei Elemente. Vata für Wind, Pitta für Feuer und Kapha für Erde und Wasser. Sie kommen nach ayurvedischer Vorstellung in jedem Organismus vor und sind jeweils für verschiedene Funktionen im Körper-Geist-System zuständig. In einem gesunden Organismus sollten sich die 3 Lebensenergien in einem harmonischen Gleichgewicht befinden. Ist dieses Gleichgewicht erheblich gestört, wird man krank.
Im Ayurveda sind also weder Yoga noch Massage oder Stirnguss entscheidend für die Gesundheit, vielmehr ist eine individuelle Diät der Hauptpfeiler jeder Therapie. Denn nur qualitativ und quantitativ hochwertige Nahrung kann vom Körper zu qualitativ und quantitativ hochwertigem Gewebe verstoffwechselt werden. Außerdem beeinflusst alles, was wir zu uns nehmen den körperlichen Organismus, es muss also auf die Zufuhr von Elementen im richtigen Verhältnis geachtet werden.
Oder mit anderen Worten: Du bist, was du isst.
Auch im Ayurveda. Wer in der schlauen Wikipedia nachschaut, kann sich zu den einzelnen Doshas intensiver belesen. Dort findet ihr die Beschreibung eines jeden Typus und auch eine Ernährungsempfehlung.
Aber wo bleibt da der Beautyaspekt?
Schönheit und Wohlbefinden entstehen laut Ayurveda, wenn in jeder Zelle des Körpers Vitalität herrscht. Um dies zu erreichen, hält es eine große Bandbreite an effektiven Beauty-Anwendungen, meist Massagen, bereit.
Ein Stirnguss beispielsweise gilt als die Königin ayurvedischer Anwendungen. Er führt zu tiefer geistiger und seelischer Entspannung, stabilisiert das gesamte Nervensystem, fördert die Konzentrationsfähigkeit und hilft bei Kopfschmerzen und Schlaflosigkeit.
Shiroabhyanga ist eine spezielle Kopf- und Nackenmassage. Dabei wird ein kühlendes Öl verwendet, um die ständig geforderten Sinne nicht noch mehr zu erhitzen. In der Kunst des Ayurveda wird diese Behandlung besonders bei Migräne und anderen Kopfschmerzerkrankungen eingesetzt, da es eine lindernde Wirkung auf viele der typischen Beschwerden hat und den Schmerz in einigen Fällen angeblich sogar komplett verhindern kann. Shiroabhyanga pflegt außerdem die Gesichtshaut und befreit sie von Unreinheiten.
Mukabhyanga ist eine ayurvedische Massage, bei der mit individuell abgestimmtem Ölmischungen insbesondere Gesicht, Kopf und Nacken massiert wird. Laut ayurvedischer Lehre wird durch die intensive Massage auch das Gedächtnis verbessert.
Die Pinda Sveda ist eine ayurvedische Massageanwendung mit Kräuterstempeln. Es handelt sich gewöhnlich um eine Ganzkörpermassage. Die Pinda Sveda soll den Behandelten zum Schwitzen bringen. Die entstehende Hitze regt Kreislauf, Durchblutung und Entgiftung an.
Ich könnte jetzt ewig so weitermachen. Es gibt wohl kaum ein Körperteil, das im ayurvedischen nicht durch Massage zu neuem Wohlbefinden gebracht werden kann. Während meiner Recherche zu diesem Artikel habe ich gelernt, welch weites Feld Ayurveda doch ist. Es beschränkt sich nicht nur auf Äußerlichkeiten, sondern geht in die Tiefe. Ich hoffe, ich konnte euch die „Lehre vom Leben“ wenigstens in Ansätzen ein bisschen näher bringen.
In diesem Sinne:
Shanti, Shanti!
Eure Schminktante
Anja