Es ist Jahre her, da schaltete ich zufällig zu einem Shoppingkanal und hörte zum ersten Mal das Wort Mineral Make-up. Eine Dame pinselte einer Anderen ein Puder ins Gesicht und beschwor die Vorzüge des Produktes. Es war genau so eine Dauerwerbesendung wie die mit dem Bauchweggürtel oder Flowbee, dem Haare schneidenden Staubsauger. Ich schaltete weiter und dachte ebensowenig weiter darüber nach.
Mittlerweile ist Mineral Make-up zum festen Bestandteil der Beautyszene geworden.
Viele meiner Kollegen schwören darauf und auch ich kann mich dem Trend nicht ganz entziehen. Dabei wusste ich lange nicht, warum es um Mineral Make-up so einen Hype gibt. Ihr auch nicht? Na dann mal aufgepasst!
Was ist Mineral Make-up?
Mineralkosmetik ist, wie der Name schon sagt, auf Mineralien basierende Kosmetik. Mikropigmente mineralischen Ursprungs verstopfen keine Poren, sie sind nicht komedogen. Interessant ist es, dass das Risiko auf Unverträglichkeit oder allergische Reaktionen bei Mineral Make-up aufgrund seiner Reinheit extrem gering ist. Es enthält weder künstliche Farb- noch Konservierungsstoffe. Weil es wasserresistent ist, bietet es optimalen und langen Halt, auch bei sportlichen Aktivitäten. Im Unterschied zu flüssigen oder cremigen Texturen oder Kompakt-Make-ups setzen sich die Puderpartikel von Mineralfoundations auch nach Stunden nicht in den Poren ab.
Was ist drin?
Hauptbestandteil ist Titandioxid, das dem Produkt die Deckkraft und einen leichten UV-Schutz (LSF4) verleiht. Wir kennen diesen Inhaltsstoff mineralischen Ursprungs auch von vielen Sonnenschutzprodukten. Das feine Mikropigment zaubert außerdem kleine Fältchen weg und gibt der Haut einen zarten Schimmer.
Mica (Glimmer), ein ebenfalls natürliches Mineral, reflektiert Licht und gilt als ein Füllstoff, der pudrige Texturen lockert, damit diese sich gut auf der Haut verteilen lassen.
Zinkoxid und Magnesium haben hautberuhigende Eigenschaften und regulieren die Sebumproduktion. Auch andere Eisenoxide finden sich in Mineral Make-up – sie sorgen beispielsweise für Farbe in der Foundation.
Kaolin dient als Talkumersatz. Das Mineral, das auch Porzellanerde genannt wird, absorbiert überschüssiges Hautfett und sorgt für einen mattierten Teint.
Silica gibt dem Make-up seine seidige Konsistenz. Es nimmt Feuchtigkeit auf und sorgt für ein angenehmes Tragegefühl.
Für cremige Texturen, wie Flüssigfoundation, Kajal, Lippenstifte und Lipgloss werden natürliche Öle und Wachse mit Mineralpigmenten eingefärbt.
Wie benutzt man Mineral Make-up?
Viele Mineralfoundations gibt es bereits in flüssiger Form. Man benutzt sie ganz genau wie jede andere Foundation auch und kann sie mit den Fingern, einem Schwämmchen oder einem Pinsel auftragen. Andere Mineralprodukte sind als lose Puder in entsprechenden Dosen verpackt. Hier ist ein bisschen Vorsicht geboten, denn die pudrigen Mineralpigmente decken viel stärker als andere Make-up-Produkte.
Klassiches Mineral Make-up in pudriger Form tragt ihr am besten mit einem sogenannten Kabukipinsel auf. Der ist fester gebunden, als ein herkömmlicher Puderpinsel und kann die Foundation so viel besser auftragen. Gebt ein paar Krümel aus der Dose in den Deckel, stippt den Pinsel vorsichtig ein und klopft überschüssiges Produkt auf dem Handrücken ab. In kreisenden Bewegungen und ohne zu viel Druck arbeitet ihr euch anschließend langsam und gleichmäßig von der Stirn über die Wangen bis zum Kinn vor. Arbeitet den Puder richtig in die Haut ein. Wenn euch das Ergebnis noch nicht deckend genug ist, wiederholt ihr den Vorgang.
Lidschatten und Rouge könnt ihr genauso auftragen. Leuchtender und intensiver wird das Ergebnis, wenn Ihr den Pinsel anfeuchtet oder den Finger benutzt. Das erfordert allerdings ein bisschen Übung, also nicht gleich verzagen!