Wo man geht und steht sieht man ihn: den roten Lippenstift. Längst ist er nicht mehr nur das besondere Accessoire für besondere Anlässe. Alltagstauglich leuchtet er uns im Straßenbild entgegen: seidig, cremig, matt, glossig, orangestichig, fuchsia, burgunderrot, himbeer, koralle….. So viele rote Spielarten wie in diesem Jahr gab es noch nie.
1883 präsentierte ein französischer Parfümeur auf der Weltausstellung in Amsterdam den ersten Lippenstift in roter Farbe. Es war eine Mischung aus gefärbtem Rizinusöl, Hirschtalg und Bienenwachs, eingeschlagen in Seidenpapier. Anfangs hatte er einen schweren Stand. Er war sehr teuer und galt als verrucht. Seinen Durchbruch feierte er auf den Lippen der französischen Schauspielerin Sarah Bernhardt am Ende des 19. Jahrhunderts.
Und immer wieder fragt man sich: hab ich den richtigen Rotton? Warum leuchtet mein Gesicht mit dem einen und kränkelt mit dem anderen Farbton?
Die Erklärung ist simpel und funktioniert wie bei einer Farbtypberatung. Dort nämlich wird der eigene Typ farblich nach Jahrezeiten kategorisiert. Basis dafür ist der Teint, der eher einen warmen (gelblich/oliv) oder kühlen (rosé) Unterton hat. Dieses Prinzip funktioniert auch beim rotem Lippenstift, allerdings hier nicht in 4 Jahreszeiten eingeteilt, sondern eingeordnet in die warmen und kühlen Hautuntertöne.
Der südländische, warme Typ
Wer einen gebräunten, gelb- oder olivstichigen Teint hat, kann ordentlich Farbe vertragen. Am schönsten wirken kräftige Nuancen mit relativ hohem Gelbanteil. Das gilt auch für Blassnäschen, denn auch da gibt es Typen, deren Hautunterton eher ins gelbliche geht. Dunklere Nuancen sehen an südländischen Typen gut aus. Immer auf den warmen Unterton achten und nicht zu sehr ins Bräunliche gehen. Mit kühlen Rottönen auf den Lippen wirkt ein südländischer Typ sehr schnell hart und streng. Achtung: Rottöne mit Gelbanteil betonen elfenbeinfarbene oder gelbe Zähne zusätzlich. Entweder mit geschlossenem Mund lächeln oder ein bisschen ausprobieren, welcher warme Rotton am ehesten geht.
Der hellhäutige, kühle Typ
Frauen mit roséstichiger, durchscheinender Haut sehen am besten mit kühlen, eher blaustichigen Rottönen aus. Dazu gehören frische Töne wie Himbeer- oder Kirschrot. Sie lassen einen kühlen Teint strahlen! Für den Einstieg zu den Rottönen oder im Alltag eignet sich ein dezenter Rosenholzton.
Auch die Schneewittchentypen mit heller Haut und schwarzem Haar gehören hierzu.
Vorsicht mit warmen Rottönen, die ins orange gehen. Sie lassen den kühlen Typ fahl und krank wirken.