Österreich, mit seiner atemberaubenden Alpenlandschaft und unberührten Natur, ist ein Paradies für Wanderer und Naturliebhaber. Zu den besonderen Highlights unseres Landes gehören die zahlreichen Schutzhütten, die Wanderern eine gemütliche Unterkunft bieten. Diese urigen Hütten sind nicht nur Orte zum Ausruhen, sondern auch Treffpunkte für Gleichgesinnte, die die Liebe zur Natur teilen.
Ich war vor kurzem bei der Hochzeit meines Freundes Matthias eingeladen, der seine Braut in einer kleinen Kapelle in Niederösterreich heiratete. Im Anschluss wurde im Schutzhaus Unterberg gegessen, getanzt und gefeiert. Das Buffet bestand aus Kürbiscremesuppe, Schweinsbraten mit Knödel und Spinatstrudel, dazu gab es Salate. Die Zimmer waren einfach, aber urig und deshalb schon gemütlich. Die Luft war traumhaft, der Sternenhimmel eine Sensation. Eine etwas andere Hochzeitslocation, deshalb wird sie wohl allen in Erinnerung bleiben. Auch den Kindern, die den 1,5stündigen Marsch ins Tal am Tag danach ganz locker nahmen. Die Unterschenkel der Erwachsenen flatterten ordentlich auf dem kurvenreichen und steilen Weg nach unten. Und diejenigen, die keine guten Wanderschuhe trugen, rutschten einige Male am Schotterweg aus und sahen gar nicht glücklich aus.
Inspiriert durch den schönen Aufenthalt und den Aufruf im Freundeskreis „Wandertouren müssen wir öfter machen!“, geht es in diesem Blogartikel um die urige Schutzhütte am Unterberg im Osten Österreichs, die ab Oktober einen neuen Betreiber sucht. Wenn sich keiner findet, wird sie zugesperrt. Eine Katastrophe für Wanderer, Tourengeher, Schi- und Snowboardfahrer und Outdoor-Enthusiasten. Alpine Hütten und Wege erfüllen nicht nur eine Schutzfunktion, sie sind ein Identitätsmerkmal Österreichs und spielen eine wichtige Rolle in der regionalen Wertschöpfung. Wenn sie verlorengehen, wäre dies nicht nur für alle Erholungssuchenden am Berg schlimm, sondern auch für den Tourismus in der Region.
Deshalb habe ich mit Hüttenwirt Markus ein Interview geführt. Er sagt: „Hallo, ich bin der Manfred vom Unterberg Schutzhaus. Ich bin Hüttenwirt und mache das nun seit 35 Jahren, gemeinsam mit meiner Frau. Wir gehen im Oktober in Pension und suchen einen Nachfolger. Wir haben hier unsere 3 Kinder großgezogen. Wir sind auf 1180 m und zum Gipfel sind es noch 150 Höhenmeter.“
Habt Ihr das ganze Jahr über offen, frage ich ihn. Markus: „Wir haben Mo und Di unseren Ruhetag und im November 4 Wochen zu.“
Wer kehrt bei Euch ein?
Markus antwortet: „Die Gäste gehen im Sommer wandern, oder kommen eigens für ein Geburtstagsfest, eine Hochzeit oder Taufe. Im Winter kommen die Tourengeher, die schon ab 10cm Schnee losgehen und wenn’s mehr Schnee gibt, folgen die Schifahrer und Snowboarder. Das Gebiet liegt circa 1h entfernt von Wien entfernt, d.h. es kommen auch viele Tagesgäste, die nicht übernachten, aber zu Mittag oder vorm Abschwung bei uns einkehren.“
Markus, wie sieht Dein Wunschpächter aus?
Jetzt wird Markus kurz nachdenklich. Dann lächelt er und sagt: „Mein Wunschpächter ist zwischen 25 und 35 Jahre alt. Schön wäre ein Paar, das sehr motiviert ist, die Hütte mit viel Liebe für die Natur und die Gastwirtschaft zu betreiben und auch gerne Gäste bewirtet. Man muss Freude an der Arbeit am Berg haben, weil das sicher kein 8h-Job ist. Es gibt viele Arbeiten außerhalb der Schutzhütte zu machen, denn der Ort muss auch bewirtschaftet werden. Wir fahren auch regelmäßig ins Tal zum Einkaufen und Wasser holen. Das Wasser müssen wir raufholen, weil es keine Wasserleitung gibt. Das Abwasser wird wieder ins Tal gebraucht. Die Pächter brauchen ein Allrad-Fahrzeug, weil es recht steil zu uns herauf- und auch bergab geht. Das Schutzhaus und Areal gehört dem Österreichischen Touristenclub. Die suchen letztendlich die Pächter aus, aber es ist unser Wunsch, dass das Schutzhaus so weitergeführt wird, wie wir das gemacht haben. Wir haben uns hier ja so lange wohl gefühlt.“
Wie viele Gäste beherbergt Ihr?
„Zwischen 30 und 35 Personen“, erklärt Markus. „Wir haben 7 Zweibettzimmer und ein Matratzenlager. Wir haben ein offenes Wlan, das die Leute nutzen können. Unsere Küche ist voll ausgestattet. Wir haben viele Maschinen hier, die man zum Holzarbeiten braucht. Die können von den neuen Pächtern genutzt werden.“
Dein schönstes Erlebnis hier?
Die Gegend ist einfach wunderschön. Wir genießen die Natur, die Tierwelt. Wir sehen oft Hirsche, Rehe, Hasen und Auerhähne. Der Sternenhimmel ist besonders spektakulär hier.
Unweit unseres Schutzhauses befinden sich auch die Wander- & Wasserwelt Myrafälle.