Plastik-tak-tik-tak. So lautet der Slogan einer Anti-Plastik-Kampagne von Greenpeace, die ich in letzter Zeit immer wieder einmal auf Plakaten oder im Internet gesehen habe. Der Slogan spielt auf eine tickende Uhr an. Denn die Uhr tickt für unsere Umwelt, die immer mehr verschmutzt wird. Die Uhr soll für uns ein Zeichen sein, jetzt sofort etwas zu ändern und uns mit dem Thema Plastikmüll zu beschäftigen – bevor es zu spät ist.
Im vergangenen Jahr haben Forscher erstmals Mikroplastik im menschlichen Darm nachgewiesen. Bilder von Plastikinseln im Meer gibt es bereits ohne Ende, Bilder von komplett vermüllten Flüssen ebenso. Aber was können wir als einzelne Personen tun? Immerhin ist es gar nicht so einfach, schon allein beim Einkaufen das viele Plastik zu vermeiden…
Aber Müllvermeidung hört nicht beim Verzicht auf Plastiksackerl auf. Es gibt viele Produkte im Haushalt, die nach kurzer Anwendung weggeworfen werden – wie Frischhaltefolie und Zahnbürsten zum Beispiel. Die guten Nachrichten: Zu fast allen Produkten des täglichen Gebrauchs gibt es umweltfreundliche Alternativen!
Aus Plastiksackerln oder -flaschen, die sonst häufig in den Meeren landen, werden inzwischen zum Beispiel häufig Textilien. So ein effektives Recycling ist aber nur ein Teil der Lösung. Die Industrie muss sich damit auseinandersetzen, problematische Stoffe zu vermeiden. Dass es großartige Ideen dafür gibt, zeigen immer mehr kreative Köpfe.
Ein problematisches Kunststoffprodukt ist etwa Frischhaltefolie. Sie landet – nach dem Gebrauch dreckig und unhygienisch – meist im Restmüll. Es gibt aber dauerhafte Varianten, zum Beispiel ein Bienenwachstuch. Der Baumwollstoff soll Frischhalte- und Alufolie ersetzen. Er ist mit Jojobaöl, Harz und Bienenwachs behandelt, so dass er ein Jahr lang mit Wasser und etwas Seife gewaschen werden kann, ohne seine Funktion zu verlieren oder Gerüche anzunehmen. Anschließend kann der Stoff auf dem Kompost verrotten.
Ein großes Problem ist auch Einweg-Geschirr für Partys, Picknicks und Ausflüge. Viele Unternehmen haben nun Alternativen entwickelt, die verrotten können. Die Teller aus Papierfasern sollen nach zwölf Wochen nicht mehr von Kompost zu unterscheiden sein.
Eine Unmenge an Alternativen gibt es vor allem für zwei typische Wegwerfprodukte: Plastikflaschen und Einmalbecher für den Kaffeegenuss unterwegs. Natürlich gibt es längst viele auswaschbare Trinkflaschen und Mehrwegbecher. Jedoch waren diese in der Vergangenheit nicht immer besonders beliebt. Jetzt aber greifen vermehrt Hipster und Influencer dazu, die Becher gelten schon fast als modisches Accessoire. Ein schicker To-Go-Becher wird herumgetragen und präsentiert wie die Handtasche und das Smartphone.
Die Liste der umweltkritischen Produkte, die sich ersetzen lassen, ist lang – und die alternativen Ideen oft nicht neu. Erwähnenswert ist aber noch eine weitere Produktgruppe, die aktuell einen Schub erhält: Alternativen für den Einweg-Strohhalm. Dieser klassische Wegwerfartikel aus Plastik wird in der EU bald verboten sein. Daher bringen die Firmen viele Alternativen aus Glas, aus Metall und Holz, darunter insbesondere Bambus, auf den Markt.
Apropos Bambus: Auch Zahnbürsten aus diesem Material werden immer beliebter. Die Borsten bestehen aus Bambus-Kohle, der Griff aus Bambusholz. So wird die Zahnbürste zum Trend-Teil – und bietet ganz nebenbei den perfekten Einstieg in ein plastikfreies oder zumindest plastikreduziertes Leben. Probiert es mal! ?