Leute, die sowohl auf Yoga als auch auf Kunst stehen, werden jetzt gleich Luftsprünge machen. Denn es gibt einen neuen Trend, der die beiden Interessen perfekt vereint, nämlich Yoga im Museum. Immer mehr Museen öffnen ihre Tore für Yogis. Und bei denen findet Meditieren vor Monet und Sonnengruß vor Dalí regen Zuspruch.
Ein paar Beispiele: Yoga im Museum boomt vor allem in den USA, sogar das berühmte Museum Of Modern Art in New York bietet in seinen Hallen Yoga-Klassen an. Hunderte Menschen treffen sich dort und verbiegen sich vor einigen der aufregendsten Kunstwerke der Welt. Auch in Großbritannien und Deutschland, vor allem in Berlin, haben einige Museen diesen Trend übernommen. Im Museum für Antike Schiffahrt in Mainz etwa finden regelmäßig Yoga-Sessions statt – auch wenn Schifffahrt und die philosophische Yoga-Lehre auf den ersten Blick nichts miteinander zu tun haben. In München gibt es seit einiger Zeit Pop-up-Yoga im Museum, in Basel wurde im vergangenen Jahr eine Morgen-Meditation zu einer Ausstellung über den Impressionisten Claude Monet veranstaltet. Sogar das Salvador-Dalí-Museum in Sankt Petersburg lädt begeisterte Yogis sonntags zum Yoga ein. In der Beschreibung wird die „körperliche, mentale und spirituelle Inspiration“ in der Umgebung von Dalís Werken hervorgehoben.
In Österreich hat sich die Wiener Albertina zu einem Yoga-Angebot im Museum entschlossen. Sie wirbt damit, Interessierte nun auch mit lässiger Yogahose in das glamouröse Ambiente zu lassen und ihnen einen entspannten Yogaflow zu bieten. Die erste Stunde dieser Art ist für Samstag, 25. März geplant und bereits komplett ausgebucht. Nach der Yoga-Einheit im Musensaal der Albertina kann man in den habsburgischen Prunkräumen noch die Egon-Schiele-Ausstellung besuchen. Weil im Museum naturgemäß keine Garderobe vorhanden ist, sollte man bereits im Yoga-Outfit erscheinen und selbst eine Matte mitbringen. 20 Euro kostet eine Klasse – für die Kombi aus Yoga und Kunst ein akzeptabler Deal, wenn man bedenkt, dass man auch für „normale“ Yoga-Klassen ähnliche Summen ablegt.
Viele Yogis haben das Ziel, mit ihrem Sport bzw. der Philosophie dahinter ihren Kopf freizubekommen. Und Kunst soll ja auch dazu animieren, einen freien Blick auf die Welt zu bekommen. Vielleicht lässt sich dieser Trend auf diese Weise erklären. Vielleicht wollen die Menschen aber einfach nur miteinander verbinden, was ihnen gefällt. Andere gehen auf den Fußballplatz und stärken sich dort mit Hotdogs und Bier – während andere eben Yoga im Museum machen.
Anscheinend inspiriert Yoga die Leute dazu, es mit etwas zu verbinden, das ihnen am Herzen liegt. Leicht möglich, denn neben Yoga im Museum gibt es auch Angebote für Yoga im Kaffee- oder Autohaus. Wir werden sehen, an welche Orte uns dieser Trend noch bringt!