Männer, befreit eure Körper, der Slim-Fit-Trend neigt sich dem Ende zu! ? Die Designer sehen Männer nun lieber in weiten Schnitten, die lässig kombiniert werden. Auf das Hemd zum Anzug kann man getrost verzichten. Farblich orientieren sich die Männer an der vergangenen Saison: Neben braun-beigen Tönen wird Blau angesagt bleiben.
Drei Haupttrends gibt es im Herbst und Winter 2017/18 bei der Männermode, beim ersten davon lautet das Motto „Weite und Lässigkeit“. Die modebewussten Italiener haben es seit Längerem vorgemacht, nun schwappt der Trend auch nach Deutschland und Österreich: Die Bundfaltenhose findet den Weg in die Kleiderschränke der Männer. An der Hüfte und im Gesäßbereich ist sie weit geschnitten, wofür die Falten im Vorderteil der Hose sorgen. Die Formveränderung an der Hose geht aber noch weiter: Der Bund rutscht hoch zur Taille. Der voluminöse Trend bedeutet jedoch nicht das Comeback der Schlaghose im Stil der 60er und 70er, die Fußweite bleibt zunächst schmal.
Auch obenherum wird es für die Männer gemütlicher – und zwar ganz im Stil der 80er und 90er Jahre. Modelabels gehen wieder weg von Slim- und Modern-Fit und orientieren sich an geräumigen Anzug-Silhouetten. Das kann aber auch ungewöhnlich wirken: Hugo Boss zum Beispiel schickte seine Models auf der Schau zur aktuellen Saison sogar mit offen getragenem Zweireiher im Oversized-Look auf den Laufsteg. Der Look aus schlampiger Lässigkeit und bewusstem Brechen der Regeln ist daher für den Büroalltag nicht unbedingt geeignet – außer für Mutige mit tolerantem Chef!
Trend Nummer zwei ist sportlicher Chic. Der Sneaker ist angesagt – schon seit einigen Jahren. Auch künftig wird der Turnschuh nicht wegzudenken sein, denn er komplettiert den sportlichen Style. Sogar zum Anzug können Männer ganz selbstbewusst den Sneaker kombinieren.
Zur sportiven Streetwear gehört in den kälteren Monaten die Daunenjacke. Im Fokus liegt Leichtigkeit, daher will auch im Winter kaum mehr jemand schwere Stoffe. Bei den Männern kommt die Leichtdaunenjacke gut an. Damit man auch bei Minustemperaturen warm bleibt, ist kluges Layering angesagt – Omas Zwiebel-Look erlebt heuer eine neue Hochblüte.
Der dritte große Trend der Saison lässt sich mit den Worten „Tragekomfort durch Utility Wear“ beschreiben. Funktionale Kleidung bietet Tragekomfort und hat sich daher fest etabliert. Die Männergarderobe besteht schon länger aus Jersey und federleichten Stoffen mit Stretch-Anteil. Doch das ist nicht genug: Das Material muss noch technischer werden. Die Designer bedienen sich des Engineerings, und einfache Kleidung bekommt diverse Zusatzfunktionen. Im Trend liegen Stoffe mit smarten Funktionen. Sie können unter anderem Wasser abweisen, Schweiß absorbieren und sind witterungsaktiv. Auch nachhaltige Materialien bekommen immer mehr Aufmerksamkeit.
Kleiner Tipp: Beim Kauf von Naturfaser sollte man auf Zertifikate achten, die auch eine nachhaltige Produktion bescheinigen. Experten verweisen immer wieder auf den Global Organic Textile Standard (GOTS). Das Siegel garantiert Nachhaltigkeit entlang der gesamten textilen Produktionskette, also den Verzicht auf umweltschädliche Farbstoffe und Hilfsmittel. Außerdem müssen die Produktionsstätten soziale Mindestkriterien erfüllen. Daumen hoch!