Keine Angst, die Farben Bahama-Beige oder Moosgrün kommen nicht in unsere Badezimmer zurück. Trotzdem sieht man bei vielen Badeinrichtern zuletzt Elemente des Einrichtungsstils der 70er-Jahre wieder aufkommen. Der Seventies-Style ist angesagt!
Oder? Eigentlich waren die 70er-Jahre für die Badezimmer eine besonders grausame Zeit. Fliesen, Wanne, Toilette und Waschbecken trugen verwaschene Farben, Braun war damals sehr beliebt. Darum kommen die 70er auch nicht mit voller Wucht, sondern sehr subtil und in Akzenten zurück. Zwar gibt es heute im Badezimmer wie im gesamten Wohnbereich den alles andere überschattenden Megatrend Individualisierung. Man kann sich also letztlich aussuchen, was man möchte. Und inzwischen ist auch die Palette der Keramikfarben breitgefächert. Insgesamt erwarten die Experten eine Farbpalette aus hellen bis dunklen Grautönen, Cremeweiß und angegrauten Weißtönen, dazu begleitend Rosé-Töne. Aber auch skandinavisch inspirierte Paletten aus Weiß, hellem Braun, etwa durch Holz, und blasse Blautöne sind angesagt.
Das heißt: Nicht die Keramik ist der Blickfang. Gestaltet wird vor allem über Möbel und Accessoires – die außerdem nicht mehr wirken, als seien sie klassische Gegenstände für eine Nasszelle. Die neuen Kollektionen der Hersteller könnten auch im Wohnzimmer Platz finden. Und hierfür kommt dann eben der Stil der Siebziger ins Spiel.
Ziel ist es insgesamt, das Badezimmer wohnlicher zu machen. Das Badezimmer soll heute nicht mehr nur zweckmäßig sein wie früher, sondern auch optisch ansprechend. Denn heute verbringen die Menschen darin viel mehr Zeit. Man geht nicht nur auf die Toilette und duscht, im Badezimmer hält man sich auch abseits davon gerne auf.
Die Branche hat das längst für sich entdeckt und unterfüttert in allen Preiskategorien das veränderte Verhalten der Menschen bei der Körperpflege – zum Beispiel mit stilvolleren Schränken und Regalen, die mehr Stauraum bieten. Sogar Stühle, Tische, Liegen und Sofas stehen im Badezimmer. Und sogar das Fitnessstudio könnte im Bad einziehen, sofern der Platz vorhanden ist. Denn es bleibt auch bei einem Trend zu etwas mehr Wellness zu Hause. Gemeint sind damit nicht Kerzenschein, Gesichtsmasken und ein Schaumbad zur Entspannung. Inzwischen bietet quasi jeder Badeinrichter auch Dampfduschen oder Kneippbecken für zu Hause an. Also ab in die Wanne!