Schlichtheit in den Wohnräumen gehört der Vergangenheit an, es wird wieder dekoriert was das Zeug hält! Frauenherzen werden jetzt höher schlagen, Männer sehen sich wahrscheinlich schon in einem Meer an Schälchen und Döschen untergehen. Aber keine Angst, es ist halb so schlimm, denn es gibt eine neue Art des Dekorierens: Deko-Elemente sind nicht mehr nur Bilder, Figuren und Schnickschnack, neuerdings wird die Wohnung auch mit Handtüchern, Zeitschriften oder Tellern geschmückt.
Früher standen Krimskrams, Figürchen und Bilder in den Regalen. Schaut man sich heute die Möbelkataloge an, findet man dort immer mehr Alltagsgegenstände als Hingucker. Handtücher zum Beispiel werden nicht mehr gestapelt im Unterschrank versteckt, sie liegen nun gerollt und nach Farben sortiert im offenen Regal, daneben steht vielleicht sogar noch ein buntes Bild. Auch Geschirr kommt hübsch arrangiert in das offene Regal in der Küche. Dazwischen liegen zum Beispiel Bücher oder eine Uhr. Schuhe stehen ebenfalls im offenen Schrank, dekorativ arrangiert.
Zu diesem Zweck steht eine neue Kategorie von Möbeln zur Verfügung, in denen Alltagsgegenstände als Schmuck im Wohnraum unterkommen, etwa Beistelltischchen mit kabelloser Auflade-Station für das Smartphone oder Zeitschriftenregale, in denen die Magazine nicht gestapelt, sondern mit dem Titelblatt nach vorne ausgestellt werden. Auch Blumenbänke erleben ein Comeback.
Und die wirklichen Deko-Artikel? Wohin kommt der ganze Krimskrams? Er steht nicht mehr zuhauf im vollgestopften Regal. Es gibt entweder schlanke Möbel für wenige Teile oder es kommen kleine Kästchen oder winzige Regale an die Wand, in denen nur einzelne, ausgesuchte Teile präsentiert werden. Setzkästen liegen wieder im Trend, allerdings haben die neuen Modelle nicht mehr gefühlte 100 Fächer, sondern höchstens zwei Unterteilungen.
Trotz der freizügigen Zurschaustellung der Alltagsgegenstände gilt aber eine wichtige Deko-Regel: Gezeigt wird nur das, was auch gesehen werden soll oder darf. Alles andere verschwindet besser immer noch hinter Türen oder in Schubladen, denn bis Wäscheständer bzw. Staubsauger als Deko-Elemente durchgehen, dauert es wohl noch ein Weilchen.