Ist 2024 das Jahr der Anti-Trends, in dem wir Trends völlig ignorieren oder ist ‚Vintage‘ das neue It-Word, das uns in die Vergangenheit reisen lässt? ExpertInnen sprechen von ‚Übergang und Zeitlosigkeit‘ als verbindende Elemente aller Strömungen dieses Jahres, seien es jene aus der Mode, des Designs oder der Inneneinrichtung.
Trends sagen viel über die Stimmung der Zeit aus, und egal wie kurzlebig sie sind, sie hinterlassen in der Regel immer einen Eindruck. Und doch gilt es vorsichtig zu sein, vor allem, wenn es um längerfristige Veränderungen, wie die Wahl der Inneneinrichtung geht. Wenn du deine Wohnung heute im Vintage Stil einrichtest, dann, weil dir dieser Wohnstil langfristig gefällt, weil du ihn mit moderenen Elementen mixt, aber nicht, weil du dem Trend 2024 folgst. Es ist ratsam, einen zeitlosen und übergangslosen Stil zu wählen, der einige Zeit ‚Bestand‘ hat.
Das gilt auch für die Basisausstattung eines Kleiderschranks. Es gibt zeitlose Stücke, die jederzeit getragen werden, egal, welche Muster, Stoffe oder Cuts gerade en vogue sind. Der Begriff „Anti-Trend“ ist nicht neu, aber wir haben ihn selten so oft gehört wie in den letzten Monaten. Es ist, genau wie es klingt, eine Abkehr von der Notwendigkeit, allem zu folgen, was „im Trend“ ist, und stattdessen dem zu folgen, was sich für dich richtig anfühlt.
Ästhetik neu definiert
In unserer Welt des 21. Jahrhunderts, in der Mode und Design sich ständig verändern, füllt die nostalgische Anziehungskraft von Vintage-Stilen und der rebellische Geist des Anti-Designs gerade die Schlagzeilen. Celebrities wie Amal Clooney, Bella Hadid und Rihanna zeigen diesen Wandel bereits seit 2 Jahren vor, indem sie auf dem roten Teppich und auf der Straße alten Glamour mit zeitgenössischem Flair verbinden. Das ist auch die Kunst von ‚aufgewärmten‘ Trends: kombiniere sie clever mit Neuem.
Die Vintage-Wiederbelebung
Zu Beginn dieses Jahres prognostizierten Experten eine Verschiebung im Vintage-Trend, d.h. man lässt die 90er Jahre und ihren ikonischen Designs von Jean Paul Gaultier und John Galliano gut sein und wählt einen eher ‚zurückhaltenden‘ Ansatz, mit einem Schwerpunkt auf die raffinierte Eleganz der 50er und die kühne Ausgelassenheit der 80er Jahre.
Anti-Design: Das Unvollkommene umarmen
Gleichzeitig fordert das Anti-Design jene Normen heraus, die lange Zeit die Designwelt beherrscht haben. Verwurzelt in den radikalen Bewegungen der 70er und 80er Jahre, feiert dieser Trend das Chaotische, das Unordentliche und das absichtlich Unvollkommene. Es ist ein visueller Protest gegen Gleichförmigkeit, der eine Mischung aus Schriftarten, Gewichten und Abständen nutzt, um Kompositionen zu schaffen, die Aufmerksamkeit erregen und zum Nachdenken anregen. Ganz mein Ding. Ja nicht mittelmäßiges zeigen, das langweilt. Anti-Design eine visuelle Darstellung von Rebellion. Es spiegelt eine Gesellschaft wider, die sich nach Authentizität und Individualität sehnt, auch in ihrer Ästhetik.
Vintage-Minimalismus: Der Komfort der Vergangenheit
Am anderen Ende des Spektrums zollt der Vintage-Minimalismus der Einfachheit vergangener Zeiten Tribut. Dieser Trend vereint die Wärme und den Charme von Vintage-Ästhetik mit den klaren Linien und der Einfachheit des Minimalismus. Es ist eine nostalgische Verbeugung vor der Vergangenheit, die Komfort und Innovation zusammenbringt und Räume schafft, die sich gleichzeitig vertraut und frisch anfühlen. Zumindest bei einer Generation, die sich noch an die Epoche erinnern kann, die sie wieder durchlebt. Für die Z-Generation baut sich das Vertrauen in die Mode der 50-90er Jahre erst auf. Wie ein Song von David Bowie, den mein 20jähriger Patensohn voller Pathos interpretiert, nicht die Zeit kennend, in der er von unserem gemeinsamen Idol performt wurde.
Epochen vermischen für eine einzigartige Erzählung
Die Fusion von Anti-Design und Vintage-Minimalismus ist faszinierend aufgrund ihrer gemeinsamen Fähigkeit, vergangene und gegenwärtige Ästhetik zu mischen. Dieser Stil bietet eine Leinwand für das Erzählen von Geschichten und ermöglicht es Designern, Narrative zu weben, die so vielfältig und nuanciert sind wie die Erfahrungen, die wir tagtäglich machen.
Herausstechen in einer homogenisierten Welt
In einer Ära, in der die Markenidentität zunehmend homogenisiert wird, bieten diese Trends auch die Chance, sich abzuheben. Sie fordern Designer heraus, mit Texturen, Mustern und Layouts zu experimentieren.
Die Auswirkungen auf kreative Industrien
Das Wiederaufleben dieser Trends hat einen tiefgreifenden Einfluss auf kreative Industrien, von Mode und Inneneinrichtung bis hin zu Branding und digitalem Medien. Anti-Design, mit seiner kühnen Ablehnung von Normen, ist zu einem mächtigen Werkzeug für Marken geworden, die ein Statement setzen und sich auf einem überfüllten Markt abheben möchten.
Wenn dich diese Strömungen interessieren, halte Ausschau nach Events! NEXT event coming up: „Addicted to Vintage“ ist ein Vintage-Flohmarkt in der Kunsttankstelle Ottakring, der am 2. und 3. März 2024 seine Türen öffnet! Hier findest du Mode, Lampen, Deko, Schallplatten, Kurioses und Buntes aus den 50ern bis 90er Jahren.