Die New Yorker Met Gala ist der größte Fashion-Event des Jahres, der Anfang der Woche über die Bühne ging. Gleichzeitig handelt es sich um eine Benefizveranstaltung für das Metropolitan Museum of Art und wird liebevoll als „größte Nacht der Mode“ bezeichnet.
Die Veranstaltung lädt Stars und andere very important people ein, die den Red Carpet des Museums jedes Jahr in eine schrille Kunstperformance verwandeln.
Das Costume Institute veranstaltet 2021 und 2022 seine erste zweiteilige Ausstellung zum Thema amerikanische Mode. Teil eins, „In America: A Lexicon of Fashion“, wurde am 18. September 2021 im Anna Wintour Costume Center eröffnet. und „In America: An Anthology of Fashion“ werden am 5. Mai 2022 in den Periodenräumen des American Wing eröffnet. Beide Shows sind bis 5. September 2022 für die Öffentlichkeit zugänglich.
Das Motto des heurigen Jahres hieß ‚Gilded Glamour‘, auf deutsch ‚vergoldeter Glanz‘ und die Stars und Designer konnten der Kreativität rund um ihre Looks freien Lauf lassen.
Einer der Hingucker dieses Abends war – wie so oft – die gute Kim. Kardashian – wer fragt das noch. Mich wundert, dass es nicht auch bei uns schon eine Generation an kleinen Kims gibt, die zu Fashion und Selfmade Millionären werden. Wer sich die MET-Gala auch in den vergangenen Jahren ansah, erinnert sich vielleicht an die stets ausladenden Roben von Kim Kardashian. Glitzernd, dramatisch und oft ein Quäntchen zu viel Haut. Egal, es war immer ein visuelles Spektakel.
Daher wunderte sich die Menge wohl, dass Kim Kardashian dieses Jahr in einem schlichten und lediglich beige-funkelnden Kleid erschien. Als sich herumsprach, wem dieses Vintage Kleid gehörte und mittlerweile 50 Lenze zählt – blieb der Blick sicher, wie auch bei mir – am Kleid der illustren Unternehmerin hängen.
Kim Kardashian trug das Original-Outfit von Marilyn Monroe und hat damit für den Höhepunkt der diesjährigen Met-Gala gesorgt. In dem Kleid, das Monroe (die von 1926-1962 lebte) anlässlich eines Geburtstagsständchens für den damaligen US-Präsidenten John F. Kennedy im Jahr 1962 trug und ‚Happy Birthday Mr. President‘ ins Mikro flötete, präsentierte sich der Reality-Star am Montagabend auf dem roten Teppich.
Es heißt, man hätte das Publikum nach Luft schnappen hören, als Monroe ihren weißen Pelzmantel abzog, um den funkelnden durchscheinenden Look zu enthüllen, der mit über sechstausend Kristallen verziert ist. „Heute trägt jeder transparente Kleider, aber damals war das nicht so“, meinte Kardashian. Das Kleid schmiegt sich derart an den Körper, dass die Trägerin Nackt wirkte. Das sei ein Skandal gewesen.
Das berühmte Kleid einer noch berühmteren Schauspiel-Ikone trägt man jedoch nicht zwischen Hummerschaumsüppchen und Schokoladen-Mousse. Aus Angst, das Kleid zu beschädigen wurde Kardashian für den roten Teppich ins Kleid genäht, zog sich danach aber wieder um.
Obendrein habe sie innerhalb von drei Wochen sieben Kilogramm abnehmen müssen, um in die Robe zu passen, meinte die TV-Soap-Unternehmerin. Aber wie kam sie auf diese Idee? „Die Idee kam mir nach der MET-Gala im September letzten Jahres.“, sagt Kardashian. „Ich dachte mir: Was ist das Amerikanischste, was dir einfällt? Marilyn Monroe. Kardashian liebt die Herausforderung eines kniffligen Modemoments. Obwohl sie besonders bereit sei, für die Met Gala die Extrameile zu gehen, würde die Orchestrierung eines Stilmanövers dieser Größenordnung sogar für sie ein neues Maß an Engagement und Planung erfordern.
Monroe soll Designer Jean-Louis 1.440 Dollar für das maßgefertigte Stück gezahlt haben, das erstmals 1999 im Rahmen eines Verkaufs ihres Nachlasses von Christie’s für über eine Million Dollar versteigert wurde. 2016 wurde es dann bereits für 4,8 Millionen Dollar weiterverkauft und später von Ripley’s Believe It Or Not Museum erworben. Bis heute hält es den Rekord für das teuerste versteigerte Kleid.
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