Virtual Reality ist nicht mehr nur für Gaming-Fans Thema. Die Technologie gewinnt auch in anderen Bereichen, wie in der Eigenheim- und Büroplanung als auch im Handel an Bedeutung. Wer die VR-Brille aufsetzt, erlebt das Gefühl, an einem völlig anderen Ort zu sein. Eines ist sicher: Virtuelle Realität – Anwendungen werden verändern, wie wir unsere Freizeit verbringen, einkaufen, kommunizieren und unsere Geschäfte abwickeln.
Ziegelstein am Kopf
Wer bei Virtual Reality an einen Ziegelstein vor den Augen denkt, erinnert sich vielleicht noch an die Ziegelstein-Mobiltelefone der Neunziger Jahre. Ich habe mir letztes Jahr die neue Oculus Quest 2 gekauft – das Teil hängt schwer am Kopf. Lange halte ich die Brille nicht aus. Es gibt Unternehmen, die seit geraumer Zeit in brillenähnliche AR/VR-Headsets investieren: sie kombinieren das Beste aus beiden Technologien in einem einzigen Gerät. Facebook hat 2020 ein Proof-of-Concept VR-Headset vorgestellt, das wie eine große Sonnenbrille aussieht.
Die VR-Vorreiter
Zur Produkteinführung eines neuen Wanderstiefels setzte der Outdoor-Textilhersteller Merrell auf eine virtuelle alpine Umgebung. Mit dem Headset können Besucher in den neuen Schuhen direkt einen Bergpfad besteigen. Selbst Ventilatoren und ein echter Holzpfad kamen hier zum Einsatz, um das Kundenerlebnis perfekt zu machen.
Tommy Hilfiger ließ seine Kunden schon 2015 mit einer Virtual Reality Brille in verschiedenen Stores weltweit in der ersten Reihe einer Modeschau Platz nehmen. Dort präsentierte er seine aktuelle Herbstkollektion.
VR-Branche: Corona Gewinner
Benjamin Mooslechner, Gründer von moxVR sagt: „Wir haben gemerkt, dass durch Corona das Thema Digitalisierung ganz allgemein, im speziellen aber im 3dimensionalen Raum extrem an Fahrt aufnimmt. VR ist ein Thema, zu dem uns vor einem dreiviertel Jahr noch alle gesagt haben: „Das ist ein Vorreiter-Thema, aber sehr nischig.“
Häuslbauer begeistern
Mit Virtual Reality können Eigenheimplanende schon vor Baubeginn durch das künftige Eigenheim schreiten und sich einen ersten Eindruck über den Grundriss verschaffen. Dadurch kann man sich die Planung leichter vorstellen. Durch das Zusammenspiel aus Technologie und Innovation wird die Planung des Bauvorhabens zum Erlebnis. Mooslechner: „Mit moxVR ermöglichen wir Hausbesitzern eines Einfamilienhauses, schon in einer frühen Planungsphase durch ihr Haus spazieren zu können. Unsere mobile Smartphone App ermöglicht, das eigene Smartphone als Display für eine leistbare VR-Brille zu verwenden. Wir haben mittlerweile Hunderte Projekte im Immobilienbereich umgesetzt.“
Der entscheidende Unterschied zwischen 3D und VR sei ganz eindeutig das räumliche Gefühl, erklärt Mooslechner. Klassische Buzzwords sind Spatial Sense (räumliches Vorstellungsvermögen) und Immersion (das ‚Eintauchen‘ in ein Raumgefühl). Es erziele eine vollkommen andere Wirkung, ob man die Planung auf dem Computerbildschirm oder holographisch dargestellt bekommt. Selbst wenn es dreidimensionale Projektionen sind, vermittelten diese ein anderes Gefühl, als wenn man durch die VR Brille mitten im Raum steht.
Link zu einem virtuellen Rundgang (auch mit VR Brille am Smartphone möglich): https://moxvr-demo.s3.eu-central-1.amazonaws.com/Industrial_Office/index.html