Obwohl sich die meisten Menschen auf Weihnachten freuen, birgt die besinnliche Zeit auch eine Menge Konfliktpotenzial. Immer mehr Leute nervt der Konsum, der bereits ab Oktober Stress verursacht. Aber es geht auch anders – mit ein paar Gute-Laune-Tipps für eine fröhliche Advents- und Weihnachtszeit.
Ganz wichtig zu Beginn: Wir müssen uns bewusst machen, dass wir es selbst in der Hand haben, wie wir das Thema Weihnachten an uns heranlassen. Wir können selbst entscheiden, ob wir uns vom Weihnachts-Wahnsinn mitreißen lassen oder ob wir bewusst eine Alternative für unser eigenes Wohlbefinden arrangieren.
Dafür gilt es erst einmal herauszufinden, welche Bedeutung Weihnachten für einen selbst hat. Wie ist das bei euch: Was verbindet ihr gedanklich mit Weihnachten? Worauf freut ihr euch? Was stresst euch?
Hat man Antworten auf diese Fragen gefunden, sollte man Dinge, die einen nerven, ganz bewusst umgehen. Ein Beispiel: Es ist ohnehin klar, dass das Thema Weihnachten eng mit Konsum verknüpft ist. Man kann sich jetzt entweder jedes Jahr darüber aufregen oder man beschließt einfach, sich selbst nicht daran zu beteiligen, macht seine Geschenke selbst oder schenkt einfach wertvolle gemeinsame Zeit – oder gar nichts. Auch die Lebkuchen im Supermarkt, die mittlerweile schon im Oktober angeboten werden: Entweder darüber freuen, kaufen und essen – oder ignorieren und nicht kaufen.
Umgekehrt dürfte jeder etwas finden, das er an Weihnachten mag. Sind es nicht die Weihnachtsmärkte, Kekse oder Weihnachtslieder, dann vielleicht zumindest die freien Tage nach dem Heiligen Abend. Diese Zeit gilt es so zu füllen, dass man sich selbst damit wohl fühlt.
Druck und schlechte Laune entstehen ja meistens durch hohe Erwartungen. Weihnachten, das Fest der Familie. Und was ist, wenn die Familie gar nicht (mehr) so perfekt ist und von harmonisch keine Rede sein kann? Tja, dann geht der Kampf schon los… Und vor lauter Druck, das Fest mit der Familie zu verbringen, übersieht man leicht, was einem selbst gut tun würde. Deswegen ein kleiner Tipp: Haltet euch nicht zu stark an vermeintliche Verpflichtungen und Konventionen. Die Angst, andere zu enttäuschen, ist oft nicht gerechtfertigt. Wer zu dem Schluss kommt, dass er Weihnachten lieber allein oder mit Freunden im Süden verbringt, sollte das tun und vorher ganz offen mit der Familie darüber sprechen. Man glaubt es kaum, aber vielleicht freuen sich die Eltern sogar über ein ruhiges Weihnachten zu zweit!
Eine Lösung für ein harmonisches Weihnachtsfest im Kreis der Familie könnte aber auch sein, die Feiertage wirklich nur im kleinen Kreis zu verbringen. Darüber hinaus einigen sich alle auf Zeiten, in denen Freunde willkommen sind. So hat man intimere Momente genauso wie Spaß mit Freunden.
Noch ein Tipp: Für ein harmonisches Beisammensein kann es helfen, sich klar zu machen, woher die Idee, Weihnachten mit der Familie zu feiern, überhaupt stammt. In früheren Jahren war die Weihnachtszeit nämlich die Zeit ohne Licht, während der man ruhte, Abschied nahm und Kraft für das neue Jahr schöpfte. So kam die Konzentration auf die Familie zustande – den Rest des Jahres war dafür einfach keine Zeit. Wer sich das vor Augen führt, ist vielleicht weniger genervt von der alljährlichen Zusammenkunft, denn auch heute ist im normalen Alltag oft sehr wenig Zeit für die Familie.
Außerdem bietet Weihnachten die Möglichkeit, Dankbarkeit zu zeigen. Wer nichts schenken will, kann etwas spenden. Wer oft genervt ist von seiner Familie, kann zeigen, dass er trotzdem froh ist, sie zu haben. Es gibt immer Leute, denen es schlechter geht als einem selbst – finanziell, gesundheitlich oder familiär. Das hilft, alle möglichen Beschwerden etwas in Relation zu setzen. Denn eigentlich geht es uns allen doch ziemlich gut – auch wenn der kleine Bruder extrem nervt und uns seit gefühlt drei Monaten „Last Christmas“ von Wham entgegendröhnt. In diesem Sinne: Frohe Weihnachten!