Früher hat man einfach Müllsammeln dazu gesagt. Heute nennt man es „Plogging“ – und bei diesem neuen Freizeittrend kann man sowohl etwas für seine Fitness tun als auch ein kleines Stückchen von der Umwelt retten.
Plogging ist übrigens eine Wortkombination aus Jogging und Plocka upp, dem schwedischen Wort für aufsammeln. Es ist ein Trend, der sich von Schweden über die ganze Welt ausbreitet. Die Idee, gleichzeitig etwas für die Gesundheit und die Umwelt zu tun, stammt vom schwedischen Umweltaktivisten Erik Ahlström. Ihn störte der viele Müll in Schwedens Hauptstadt Stockholm. Deshalb organisierte er Laufgruppen, die sich aufmachten, die Stadt sauberer zu machen. Und mit gutem Marketing wurde aus Müllsammeln in kurzer Zeit „Plogging“.
Cool daran ist, dass man zum Ploggen nicht viel braucht – wie beim Laufen eben. Plogger benötigen nur ein ganz normales Lauf-Outfit, gute Schuhe und im besten Fall ein Paar Handschuhe. Sie schützen die Hände beim Müllaufsammeln vor Schmutz und Verletzungen. Was auf keinen Fall fehlen darf, sind Müllsäcke oder alte Sportbeutel, in denen der Müll verstaut wird. Ideal sind alte Rucksäcke oder Turnbeutel, die auf dem Rücken getragen werden können. Aus hygienischen Gründen können diese zusätzlich von innen mit einem Müllsack ausgelegt werden. So können Müll und Unrat gut verstaut und anschließend entsorgt werden. Der Müll, der eingesammelt wird, reicht von Coffee-to-go-Bechern über Zigarettenstummel bis hin zu Flaschen und Verpackungen jeglicher Art. Hält man die Augen einmal offen, merkt man erst, wie viel Müll eigentlich überall herumliegt. Und die aktiven Plogger sammeln tatsächlich kiloweise Müll bei ihren Ausflügen.
Die positiven Effekte, die Plogging hat, sind vielfältig. Zunächst einmal macht es die Stadt sauberer und hilft der Umwelt. Mit etwas Fantasie kann Plogging auch noch aufgepeppt werden. Einfach eine tiefe Kniebeuge ausführen, um den Müll aufzuheben – das kräftigt Beine und Po zusätzlich. Oder eine Standwaage ausprobieren, dabei wird das Gleichgewicht trainiert. Immer Bauch und Po anzuspannen oder mal einen kleine Hocksprung einzubauen, verbessert ebenfalls den Trainingseffekt. Bei den Übungen muss man jedoch aufpassen, dass der Müll nicht wieder aus der Tasche fällt.
Achja, noch was: In der Gruppe macht Plogging noch mehr Spaß. In einigen Städten und Kommunen gibt es inzwischen Initiativen, an denen sich viele Menschen beteiligen. Gemeinsam durch die Stadt zu laufen und ein wenig aufzuräumen stelle ich mir super vor. Man trainiert, ohne es wirklich zu merken, und ganz nebenbei holt man sich auch noch ein Karma-Sternchen ab und tut der Umwelt etwas Gutes – klingt spitze!