Spinning war gestern. Das gemeinsame Indoor-Radfahren wird abgelöst von einem neuen Fitnesstrend, der seinen Erfolgszug unter anderem der US-Serie „House of Cards“ zu verdanken hat. Dort verzieht sich einer der Protagonisten regelmäßig zum Rudern in den Keller. Und schon ist der Fitnesstrend Indoor Rowing geboren! Mittlerweile gibt es zahlreiche Angebote in Fitnessstudios, wo Leute gemeinsam auf Ruderergometern schwitzen und damit sowohl Kraft als auch Ausdauer trainieren. Gut so, denn Rudern ist ein extrem effektives und schonendes Ganzkörpertraining, das für jedermann geeignet ist.
Ähnlich wie beim Joggen wird beim Rudern die gesamte Muskulatur des Körpers beansprucht. Es eignet sich nicht zuletzt für Anfänger, weil sich die Kräftigungskomponente individuell dosieren lässt. Daher ist Rudern auch für jedes Alter und für jeden Fitnessgrad eine geeignete Sportart. Indoor Rowing bewegt alle Muskeln, aber nicht übertrieben. Daher kommt es auch zu keiner einseitigen Belastung, ähnlich wie beim Schwimmen. Am meisten profitieren die unteren Gliedmaßen vom Rudern, denn 70 Prozent der Kraft kommt aus den Beinen.
Auch für die Volkskrankheit Rückenschmerzen ist Rudern ein gutes Gegenmittel. Man stößt sich mit den Beinen vom Stemmbrett ab, über den Rumpf und den Rücken überträgt sich die Kraft dann auf das Gerät. Dabei werden Flexibilität, Koordination, Schnelligkeit, Kraft und Ausdauer trainiert. Gesundheitliche Einschränkungen, bei denen sich der Sport nachteilig auswirken kann, gibt es eigentlich keine. Menschen mit Vorerkrankungen oder Herz-Kreislauf-Problemen sollten – wie bei allen anderen Sportarten auch – vorher mit dem Arzt sprechen. Aber generell ist Rudern ein sehr verträglicher Sport. Und wenn man es richtig macht, kann der Ruderergometer sogar als Therapiegerät herangezogen werden.
Die richtige Ausführung sollte man sich vor Beginn des Rudertrainings einmal von einem Profi oder einfach einem Trainer im Fitnessstudio erklären lassen. Wie bei allen Übungen kann man theoretisch auch hier einiges falsch machen. Bei allen Vorteilen, die die Trendsportart Trockenrudern bietet – ihr Nachteil im Vergleich zum Radfahren oder Laufen ist die Technik. Und nur bei korrekter Ausführung kann man das Training richtig effektiv gestalten. Es ist zum Beispiel ganz wichtig, nicht zu weit in die Vorlage zu gehen, den Rücken gerade zu lassen und nicht zu viel Dampf zu machen. Wer zu schnell und zu viel machen will, erreicht meist genau das Gegenteil. Besser ist es, langsam und bedächtig zu rollen – bis ganz nach vorne und sauber zurück in den Endzug, mit Kraft und ohne Hektik. Tipp: Anfänger sollten mit drei Mal wöchentlich 20 bis 30 Minuten beginnen und sich dann langsam steigern.
Der zweite große Nachteil des Indoor Rowings sind die Kosten eines solchen Ergometers. Besonders begehrt, besonders schick, aber auch besonders teuer sind die Rudergeräte mit Wassertank, die damit echten Wasserwiderstand erzeugen. Bei den klassischen Fitnessgeräten wird der Widerstand durch Luft erzeugt. Ob Luft- oder Wasserdruck – wer sich ein Gerät ins Wohnzimmer stellen will, muss mehrere hundert bis hin zu mehr als 1.000 Euro investieren. Wer das nicht will: Ab ins Fitnessstudio – gemeinsam schwitzen macht sowieso mehr Spaß!