Der Do-It-Yourself-Trend hat jetzt sogar kleine Pflanzen erreicht. Nicht nur Kresse, auch andere Sprossen werden zu Hause herangezogen und sind beim Kochen sehr vielseitig einsetzbar. Ob im Salat, in einem Dip oder auf dem Käsebrot: Sprossen passen zu vielen Gerichten. Die knackigen Pflänzchen schmecken gut, sind kalorienarm und enthalten obendrein viele Vitamine, Mineral- und Ballaststoffe. Es spricht also viel dafür, die Sprossen von Alfalfa, Linsen, Radieschen oder Mungobohnen zu essen.
Die Sämlinge von Sprossen sollten beim Kauf fest und knackig aussehen. Besser sind natürlich Sprossen aus ökologischem Anbau, da sie weniger pestizidbelastet sind. Ihre Herstellung wird zudem regelmäßig überprüft – nicht unwesentlich nach dem großen EHEC-Skandal im Jahr 2011 in Deutschland.
Sprossen lassen sich aber auch sehr gut selbst züchten. Dazu benötigt man ein Keimglas und Saatgut, möglichst in Bioqualität. Da Sprossen durch die Herstellung bei Zimmertemperatur zwischen 18 und 22 Grad einen Nährboden etwa für Schimmelpilze bieten, sollte man bei der eigenen Herstellung einiges beachten: Am besten zieht man immer nur so viele Sprossen, wie man auch tatsächlich essen möchte. Mehrmals am Tag müssen die Sprossen gespült werden. Deshalb ist die Verwendung eines Keimglases sinnvoll. Der Deckel des Glases fungiert als Sieb, durch das überschüssiges Wasser weggegossen wird. Riechen die Sprossen nicht gut, isst man sie besser nicht. Nach der Ernte wird das Keimglas gründlich gereinigt. Erst dann kann man darin neue Sprossen ziehen.
Wegen der häufig etwas geringeren Temperatur in der Küche eignet sich die kalte Jahreszeit besonders gut als Zuchtzeitpunkt. Außerdem ist das Angebot an Gemüse im Winter nicht so riesig. Dann sorgen Sprossen für Frische auf dem Teller – nicht nur im Salat oder als Brotbelag. Rettich-, Radieschen oder Senfsprossen geben als Garnitur auch einer Cremesuppe würzigen Pfiff.
Allerdings sollte nicht jeder rohe Sprossen und Keimlinge essen. Kinder, Senioren, Schwangere und Personen mit geschwächter Immunabwehr erhitzen sie besser vorher. Beim Blanchieren werden Keime unschädlich gemacht. Dafür werden sie für etwa 30 Sekunden in einen Topf mit kochendem Wasser getaucht, dann kalt abgespült und am besten sofort verzehrt.
Beim Erhitzen geht allerdings auch ein Teil der Vitamine verloren. Sprossen aus Erbsen zum Beispiel enthalten besonders viel Pantothensäure, die sich positiv auf den Stoffwechsel auswirkt, sowie Folsäure, die unter anderem gut für die Blutbildung ist. In Gartenkresse steckt neben anderen Inhaltsstoffen auch Fluor, das wichtig für die Zähne und Knochen ist. Na dann: Mahlzeit und ordentlich zubeißen!