Schwimmbecken sind nicht nur zum Planschen im Sommer da, im Wasser könnt ihr auch hervorragend an eurer Bikinifigur arbeiten. Beim Training im Wasser verbraucht der Körper mehr Kalorien als an Land, außerdem werden die Muskeln massiert und die Haut gestrafft. Und langweilig à la Aquafitness-Seniorengruppe ist das Training im kühlen Nass auch schon lange nicht mehr – mittlerweile halten sich Sportler mit Trampolinen und Fahrrädern unter Wasser fit. Wer das probiert, hat selbst mit einigermaßen trainierten Oberschenkelmuskeln schon nach kurzer Zeit Beine wie Blei – und erkennt: Sport im Wasser kann anspruchsvoll, sehr intensiv und fordernd sein.
Absolut im Trend liegt im Moment Training auf der schwimmenden Fitness-Matte. Dabei treibt eine stabile, luftgefüllte Matte auf der Wasseroberfläche. Darauf lässt sich von Yoga- und Pilates-Übungen bis zu Elementen aus dem Crossfit fast alles ausführen, was auch an Land geht – nur dass der Untergrund ziemlich wackelig ist. Diese Tatsache erschwert das Training, und das ständige Ausbalancieren spricht Muskelpartien an, die sonst schwer zu erreichen sind wie die kleinen Muskelgruppen im Rücken. Wer keine Anbieter mit Fitness-Matten in der Nähe hat, kann es auch mit Stand-Up-Paddle-Brettern probieren. Bei vielen SUP-Anbietern gibt es auch Yoga- oder Pilates-SUP-Kurse.
Eine etwas verbreitetere Möglichkeit von Fitness im Wasser ist Aqua Cycling. Egal ob auf dem Kreuzfahrtschiff, im städtischen Schwimmbad oder im Fitnessstudio – in immer mehr Pools werden Kurse auf speziellen Fahrrad-Ergometern angeboten, die im Nichtschwimmerbereich eines Schwimmbades stehen. Idealerweise ist das Wasser dort etwas tiefer als 1,30 Meter. Es sollte nicht zu kalt sein: 28 bis 30 Grad sind optimal. Während Cycling an Land vor allem die Ausdauer trainiert, wird es im brusttiefen Wasser mit Kraftübungen kombiniert. Die Teilnehmer stehen beispielsweise mit je einem ausgestreckten Arm auf und setzen sich wieder. Oder sie radeln, während sie mit dem Oberkörper hinter dem Fahrrad im Wasser hängen. Klingt ziemlich anstrengend, oder?
Aber das ist noch nicht alles: Beim sogenannten High Intensity Interval Training (H.I.I.T.) wechseln sich die Teilnehmer zum Beispiel auf einem weich bespannten Trampolin und Fahrrad-Ergometern ab. In den Kursräumen der Fitnessstudios hat sich das hochintensive Training längst etabliert. Dabei wechseln sich kurze Intervalle mit maximaler Belastung und Phasen, die für eine vollständige Regeneration zu kurz sind, ab. So wird der Körper richtig gefordert. Der Widerstand des Wassers ist 14 Mal größer als der von Luft. Außerdem steigt er, je schneller man sich bewegt. Unter Wasser Trampolin zu springen fühlt sich deshalb in etwa so an, wie man sich Bankdrücken mit den Füßen vorstellt. Dafür massiert das Wasser beim Cool Down quasi im Vorbeigehen das Bindegewebe.
Wem diese Methode doch etwas zu wild ist, der kann auch einfach im Tiefwasser joggen – denn was an Land fit hält, tut es unter Wasser erst recht. Beim Aqua-Jogging laufen die Teilnehmer ausgerüstet mit Auftriebsgürteln in unterschiedlichem Tempo durchs tiefe Wasser. Mit Aqua-Jogging kann jeder anfangen – vom stark Übergewichtigen bis zu Menschen, die zum Beispiel eine erfolgreiche Gelenksoperation hinter sich haben. Intensivieren lässt sich das Lauftraining unter Wasser mit kleinen Geräten. Spezielle Sandalen zum Beispiel erhöhen den Wasserwiderstand beim Laufen und kräftigen Beine und Hinterteil.
Wer auf lateinamerikanische Klänge und Hüftschwünge steht, für den könnte Aqua-Zumba genau das Richtige sein. Die Erfinder von Zumba wollten Urlaubsfeeling in die Studios bringen, da bot es sich natürlich an, Zumba auch im Pool anzubieten. Die Trainer wechseln große, langsamere Bewegungen mit kleinen schnellen ab. Auf diese Weise wird Ausdauer- und Muskeltraining kombiniert. Die Musik ist dabei genauso flott wie an Land. Die Teilnehmer sollen die gleiche Energie spüren – auch, wenn sie sich im Wasser wegen des Widerstands etwas langsamer bewegen. Pro Workout verbrennt, wer sich ordentlich verausgabt, rund 600 Kalorien. Na bitte, wenn das kein Argument ist!