Sie sind überall: Bei Sehenswürdigkeiten, in Parks, auf Aussichtspunkten, in Zoos, an Bushaltestellen und sogar bei der Grillparty von Freunden. Wovon die Rede ist? Richtig, von Selfie-Sticks. Aber hat bald das letzte Stündlein der Nummer eins auf Touristen-Einpacklisten geschlagen? Möglich wäre es, denn schon in naher Zukunft könnten Mini-Drohnen der beliebten Foto-Stange den Rang ablaufen. Die kleinen Multikopter schießen Selbstporträts aus der Vogelperspektive und sind dabei mehr als unnötiges Spielzeug.
Die Produktbeschreibungen der kleinen Geräte klingen sehr wohl nach einem Spielzeug, das Spaß machen kann. Sie heißen Air-Selfie, Revell C-me oder Elfie. Ihr Preis liegt zwischen 40 und 1000 Euro. Dafür versprechen einige Hersteller einfache Bedienung, HD-Videos und sogar eine „Follow me“-Einstellung. Die Selfie-Drohnen versprechen ganz besondere Fotos aus neuen Perspektiven. Doch können sie wirklich den Selfie-Stick ersetzen?
Legt man sich tatsächlich eine Mini-Drohne mit Kamera zu, muss man darauf achten, dass man gute Qualität bekommt. „Günstig“ ist in diesem Fall alles unter 500 Euro, meinen Techniker. Ansonsten machen halbwegs brauchbare Handy-Kameras bessere Fotos.
Gesteuert werden die kleinen Flugkameras per Smartphone-App. Je nach Hersteller gibt es entweder ein Steuerkreuz auf dem Bildschirm oder man nutzt die Lagesensoren des Telefons. Als Funkverbindung zur Übertragung von Steuerkommandos und Fotos oder Videos werden die WLAN-Module in Drohne und Telefon genutzt. Entsprechend gering ist die Reichweite. Auch der Wind spielt eine Rolle. Im Gegensatz zum Selfie-Stick müssen die kleinen Kamera-Flieger permanent Winde und Luftströmungen ausgleichen. Machen sie das nicht, verwackelt das Bild. Teure Modelle fliegen hier deutlich stabiler.
Außerdem sollte man sich vor dem Kauf genau mit den rechtlichen Bedingungen auseinandersetzen. Insbesondere über Datenschutz- und Drohnengesetze sollten Nutzer gut informiert sein. Und weil die meisten Privathaftpflichtversicherungen nicht für so genannte „Quadrocopterschäden“ aufkommen, sollte eine geeignete Versicherung abgeschlossen werden.
Fazit: Wenn man ausreichend Budget hat, kann man mit qualitativ hochwertigen Mini-Drohnen jede Menge Spaß haben und tolle Aufnahmen machen. Wer nicht gerade 500 Euro oder mehr in der Portokassa herumliegen hat, muss sich wohl doch wieder mit dem Selfie-Stick zufriedengeben. Cheese!