„Urban Gardening“ ist schon seit ein paar Jahren ein absoluter Trend. Beete mitten auf Brachflächen in der Stadt oder einfach am Mini-Balkon – irgendwie ist umgraben, pflanzen, gießen und ernten gerade total „in“. Der neueste Trend sind heuer Kistengärten. Die Plastikkörbe lassen sich bequem in die Höhe stapeln, mit der zum Gemüse passenden Erde füllen und wegtragen.
Die Kiste ersetzt genauso wie ein Blumentopf das Beet – bietet aber auf einer Fläche von 40 mal 60 Zentimetern mehr Platz. Gut ist das natürlich für alle, die auf dem Balkon oder im Hinterhof gärtnern müssen. Aber auch im Hausgarten lassen sich so ungenutzte Flächen und die vernachlässigte Ecke in der Hofeinfahrt für die Gemüseaufzucht nutzen.
Das relativ große Erdvolumen und die geringe Platzverschwendung durch die eckige Grundform sind entscheidende Vorteile dieser modernen Art des Gemüsegartens. Man ist aber auch unabhängig vom Boden, denn oft kann man nicht sicher sein, dass keine Schadstoffbelastung des vorhandenen Erdreichs vorliegt.
Durch den modularen Aufbau von Kisten kann man bequeme Hochbeete schaffen. Wer will, kann auch einfach eine Palette auf den Boden legen und danach die Ebenen aufbauen. Paletten sind ja sowieso auch voll im Trend. Durch die übereinander gestapelten Kisten lässt es sich rückenschonend arbeiten, außerdem können Kräuterarten und Gemüse immer die für sie passende Erde erhalten. Fruchtgemüse benötigt zum Beispiel einen hohen Nährstoffgehalt, während Salate und Kräuter mit weniger Dünger auskommen.
Was zu beachten ist: Die Kisten müssen an allen Seiten durchbrochen sein, damit Wasser abfließen kann. Sie lassen sich aber mit Vlies oder Karton auskleiden, damit das Substrat nicht herausrieselt. Ob man die untere Lage der Kisten mit Substrat befüllt, hängt von den angebauten Kulturen und ihrer Wurzeltiefe ab. Die Kisten haben Griffe an allen Seiten, so dass man sie relativ bequem tragen kann. Betont werden muss noch die Haltbarkeit der Kunststoffgefäße. Zwar sehen auch Weinkisten aus Holz schön aus, aber sie haben ein deutlich geringeres Volumen und verrotten schnell.
Gartenexperten schichten in ihren Gefäßen – ähnlich wie in einem Hochbeet – zunächst grobes Häckselgut aus dem Garten auf und geben halbfertige Komposterde darüber. In das obere Gefäß kommt zur Hälfte reife Komposterde, Gemüse- oder Universalerde füllen es auf.
Relativ schnell sieht man den Erfolg des Kistengärtnerns bei schnellwachsenden Kulturen wie Salat und Radieschen. Gute Erfolge lassen sich auch mit Roten Rüben, Balkontomaten, Snackpaprika, Karotten, Zwiebeln und Kohlrabi erzielen.
Also, nichts wie ran an die Kisten! Denn wenn man Pflanzen beim Wachsen zuschauen kann, üben sie einen besonderen Reiz aus. Keine Tomate schmeckt so gut wie eine, die man selbst angebaut und geerntet hat. Keine Kräuter verfeinern ein Gericht so toll wie die eigenen aus dem Garten – wenn auch nur aus einem Kistengarten.