Nix wie weg! Ist das eure Devise? Am liebsten nach Madrid, aber wenn es wo anders hingeht, auch gut? Dann solltet ihr unbedingt einmal mit Blind Booking verreisen. Es ist die perfekte Möglichkeit, ziemlich günstig an coole Orte zu kommen – vielleicht ans Wunschziel, vielleicht aber auch an einen komplett anderen Ort, den man für sich entdecken kann.
Beim Blind Booking bucht man zu einem fixen Preis einen Hin- und Rückflug zu einem unbekannten Ziel. Für 66 Euro pro Person zum Beispiel geht es von Wien nach Rom oder Barcelona – oder eben ganz woanders hin. Denn Blind Booking ist zwar günstig, doch es gibt keine Garantie, dass man sein Wunschziel ansteuert. Wer blind bucht, weiß bis zum Abschluss der Buchung nicht, wohin es gehen wird. Die Auswahl trifft die Fluggesellschaft anhand der freien Plätze.
Airlines bieten Blind Booking dort an, wo die geplante Auslastung der Maschine noch unter den Sollzahlen liegt, heißt es von Experten. Daher ist meist nur eine Vorausbuchung von bis zu zwei Monaten möglich. Eurowings zum Beispiel bietet Blind Booking ab 45 Tagen vor dem Abflug an. Auch bei Lufthansa sind die spontanen Reisen möglich.
Und wie funktioniert das Buchen genau? Bei Eurowings etwa wählt der Nutzer unter der Rubrik Blind Booking zunächst den gewünschten Abflughafen. In Deutschland gibt es viele Möglichkeiten, in Österreich ist nur Wien im Angebot. Im zweiten Schritt wird die Reisekategorie gewählt: Soll es ein „Europa-Mix“ sein oder doch lieber „Sonne und Strand“? Angebote gibt es hier ab 33 Euro pro Flugstrecke, also one way. Wer „Sonne & Strand“ will, der muss mindestens 50 Euro pro Flug zahlen. Naturfreunde können mit „Wandern & Natur“ die Flugziele einschränken.
Bleibt immer noch das Risiko, statt in der Stadt der Liebe doch in Nürnberg zu landen – das ist eines der möglichen Ziele. Damit das nicht passiert, gibt es einen Extraservice. Gegen einen Aufpreis von fünf Euro können Kunden unliebsame Ziele ausschließen. Das vergrößert die Chance, einen Flug zum Wunschort zu bekommen.
Nach Auswahl der Kategorien prüfen die Airlines die Buchungsoptionen. Ob es ein verfügbares Angebot gibt, erfährt der Kunde meist direkt. Ist das der Fall, können Gepäckstücke kostenpflichtig hinzugebucht werden. Erst nach Angabe der Passagierdaten und der Bezahlung folgt die Auflösung der Überraschung: Wohin geht die Reise?
Wer den Flug dann hat und nach einem Hotel Ausschau hält, hat hier dieselben Möglichkeiten und kann Online nach „Glückshotels“ suchen. Ein Komplettpaket aus Flug und Unterkunft innerhalb Europas findet der Urlauber zum Beispiel auf Blookery.de. Auf der Webseite für Blind Booking kann der Nutzer etwa nach Art der Übernachtung und Höhe des Budgets die Suche eingrenzen. Bestimmte Länder und Städte können kostenlos ausgeschlossen werden. Der Urlauber kann selbst entscheiden, wann er das Reiseziel erfährt.
Das Angebot richtet sich vor allem an Paare, Freunde und grundsätzlich eher jüngere Menschen. Für Familien eignet sich das Angebot eher nicht, man muss dafür schon ziemlich flexibel sein. Spontanität und die nötige Portion Abenteuerlust gehören ebenfalls mit ins Gepäck, wenn man sich für Blind Booking entscheidet. Doch der Urlauber von heute ist ja zunehmend multioptional, wie es in der Tourismusbranche so schön heißt. Museum, Mall oder doch an den Strand? Wir lassen uns überraschen.