Vor dem Training im Fitnessstudio muss oft erst ein gewisser Herr Schweinehund überwunden werden, damit man sich einmal auf den Weg macht. Ganz anders beim Tanzen, da kommt man durch die Musik von ganz allein in Schwung. Ein Grund, dass sich Tanzen als Fitnesstrend immer größerer Beliebtheit erfreut. Denn Tanzen hält nicht nur den Körper in Form, es schult auch Koordination und fordert den Geist.
Möglichkeiten, sich fit zu tanzen, gibt es viele. Der neuseeländische Platzhirsch in Sachen Gruppenfitness, Les Mills, hat auch zwei Tanz-Trainings im Angebot. Für Einsteiger wird Sh’Bam (ja, das heißt so) empfohlen. Dabei handelt es sich um ein 45-minütiges Tanz-Cardio-Workout zu angesagten Radio-Hits und Latino-Musik. Choreographisch anspruchsvoller ist Bodyjam, dabei wird zum Beispiel zu Hip-Hop-Musik getanzt. Der Anbieter nennt Tanz einen „hervorragenden Einstieg in die Welt des Sports“.
Ganz andere Musik läuft bei einer weiteren Tanz-Option: Nicht nur in Indien, auch in den USA und Europa haben Bollywood-Filme mit ihren aufwendigen Tanzszenen mittlerweile eine große Fangemeinde. Wer die charakteristische Musik mag, kann sich beim Tanz-Workout Bolly X dazu richtig austoben. Die Choreographien sind einfach nachzuvollziehen, hüftbetont und sehr schnell – entsprechend hoch ist der Kalorienverbrauch. Die Anbieter geben ihn mit bis zu 800 Kalorien in 50 Minuten an. Vorausgesetzt, man hält so lange durch.
Ein weiteres Trainingsangebot nennt sich Clubbercise. Wo es getanzt wird, sollte es dunkel sein. Das britische Gruppen-Fitness-Konzept schafft eine Discoatmosphäre im Fitnessstudio. Die Teilnehmer bekommen bunt leuchtende Stäbe, dann beginnt ein choreographisch verhältnismäßig simples Ausdauertraining zu basslastiger Clubmusik. Im Vordergrund steht der Spaß an der Bewegung. Ganz nebenbei verbrennt der Körper binnen 60 Minuten auch bis zu 600 Kalorien. Noch ein Vorteil: Im Dunkeln fällt es schwer, sich mit anderen zu vergleichen. Jeder bleibt bei sich, sollte aber auch selbst darauf achten, sich nicht zu überfordern.
Oder wie wäre es mit Breakdance? Ich meine natürlich in der Softversion. Die Workout-Idee Breakletics ist Functional Training nur mit dem eigenen Körpergewicht auf Basis einfacher Breakdance-Figuren zu Hip-Hop-Musik und erreicht immer mehr Fitnessstudios. Einsteiger sollten zwei Übungen beherrschen: eine Kniebeuge und Liegestützposition je 20 Sekunden lang halten.
Beim Bailaro muss man nicht so cool sein wie beim Breakdance-Verwandten, hier darf gelacht und gejohlt werden. Die Trainer peppen das 60-minütige Tanz-Workout mit Showeinlagen auf und motivieren die Teilnehmer, laut mitzusingen. In einer Einheit wird der Körper einmal von oben nach unten beansprucht. Anders als bei anderen Tanz-Workouts kommen beim Bailaro auch Tanzschritte aus den 50er- und 60er-Jahren zum Einsatz.
Und, habt ihr schon Lust auf Tanzen oder ist noch nichts für euch dabei gewesen? Na dann gibt es noch einen Extra-Tipp, der bestimmt Spaß macht und besonders fit macht. Die Rede ist von Poledance. Die Zeiten, an denen man dabei nur an Stripperinnen in Nachtclubs gedacht hat, sind nämlich längst vorbei. Die Stange hat sich als Trainingsgerät etabliert. Wer mit dem Polesport beginnen möchte, sollte allerdings nicht zimperlich sein und vorher seine Arme etwas kräftigen.
Sogar Sportwissenschaftler halten Poledance für einen guten Trend. Besonders gut geschult wird dabei das Körperzentrum. Wer das regelmäßig macht, bekommt eine hervorragende Gesamtkörperspannung – auch wenn man anfangs mit ein paar blauen Flecken rechnen muss.