Was bitte ist eine Zipline, ein Canopy? Was sind Rope Runner oder Guerilla Rutschen? Adrenalin-Junkies kennen sich jetzt sicher aus, immer mehr Urlaubsregionen locken mit neuen Trend-Attraktionen. Zu Deutsch würde man einfach Seilrutschen sagen. Egal wie man den Trend nennt, er bringt jede Menge Spaß und Action mit sich!
Das Prinzip ist immer gleich: Rollen fahren auf einem Stahlseil, und der Passagier wird mit einem Gurt befestigt, meist freischwebend. Solche Anlagen gibt es in Österreich, den Allgäuer Alpen und in Ostdeutschland, aber auch in Kroatien, auf Puerto Rico, im Regenwald Costa Ricas und neuerdings im Wüstenemirat Ras al-Chaima. Also so ziemlich überall auf der Welt.
Die Anlagen unterscheiden sich je nach Typ, wobei die Körperposition den größten Unterschied ausmacht. Bei manchen Seilrutschen sitzt der Fahrgast aufrecht im Gurt, ähnlich wie bei einem Gleitschirmflieger. Bei so manchem Flying Fox – zum Beispiel jenem in Leogang – hängt der Gast mit dem Kopf voraus in einem Liegesack und hat während des Flugs die Arme frei. Das klingt ziemlich abenteuerlich – und ist es auch. Zunächst geht es mit dem Sessellift zur Mittelstation auf 1.300 Metern. Der Flying Fox ist 1,6 Kilometer lang, das Maximaltempo beträgt 130 km/h, und man „fliegt“ bis zu 143 Meter über dem Boden. Helm auf, Brille anlegen. Beine durchstrecken, während des Flugs die Arme ausbreiten – das bringt maximalen Spaß. Dann geht es los. Nach wenigen Sekunden verschwindet die Anspannung. Die Geschwindigkeit kommt einem erstaunlicherweise gar nicht so hoch vor. Entspannung und Nervenkitzel wechseln sich ab. Traumhafter und ungewohnter Blick über die Landschaft. Nach einer sehr langen Minute heißt es: Arme anlegen für die Landung. Und dann ist das ganze Spektakel auch schon wieder vorbei. Schade, kann ich nochmal..?
Seilrutschen werden unter anderem installiert, um abseits der Hauptsaison im Winter den Sommertourismus zu stärken. Die Veranstalter bieten das Flugerlebnis als eine Alternative zu Wandern, Biken, Wellness und Erholung an. Kritiker sehen in Seilrutschen und ähnlichen Anlagen hingegen eine Verschandelung der alpinen Landschaft. Das Gebirge verkommt zum Rummelplatz, so der Vorwurf.
Trotzdem nimmt der Trend zu „Adrenalin-Aktivitäten“ immer weiter zu. Viele Urlauber sind nicht mehr reine Wanderer oder Wintersportler, sie wollen Abwechslung bei ihren Outdoor-Aktivitäten. Das Motto: „Hauptsache draußen, Hauptsache aktiv“.