Omas Hühnersuppe liegt wieder voll im Trend. „Die macht dich gesund“, hieß es früher bei Erkältungen und anderen kleinen Erkrankungen. Was dazwischen als uncool galt, wird jetzt sogar in New York wieder in rauen Mengen verkauft. Hühnersuppe – ähnlich wie Kaffee – im Becher to go gibt’s in der Millionenmetropole, naja, nicht an jeder, aber an vielen Ecken. „Broth to go“, so heißt das Wundermittel in den USA, erlebt gerade ein großes Comeback.
Viele glauben, dass Hühnersuppe die Abwehrkräfte stärken und eine Erkältung bekämpfen kann. Wissenschaftlich belegt ist das zwar nicht, aber sicher ist, dass der warme Dampf die Verstopfung der Atemwege lindern kann. Der Effekt ähnelt der Inhalation von Tee: Die Nasenschleimhaut wird befeuchtet und erwärmt, das Sekret kann besser abfließen und die Nase wird frei. Zumindest, wenn eine Erkältung gerade aufzieht, kann das hilfreich sein. Wird die Suppe mit Fleisch zubereitet, enthält sie außerdem viel Zink – und das ist gut fürs Immunsystem.
Ernährungsexperten glauben auch an die entzündungshemmende Wirkung von mitgekochten Knochen. Diesen Effekt konnten Wissenschaftler aus den USA im Jahr 2000 tatsächlich im Labor beobachten. Bei grippalen Infekten und Entzündungsprozessen werden im Körper vermehrt weiße Blutkörperchen freigesetzt. Bestimmte Inhaltsstoffe in der Suppe können diese eventuell blockieren und so die Erkältungssymptome lindern.
Aber nicht nur die Brühe selbst, auch die Gemüseeinlage ist gesund. Lauch, Sellerie und Karotten enthalten sekundäre Pflanzenstoffe, die antibakteriell wirken. Allerdings können beim Kochen einige Inhaltsstoffe verloren gehen. Nahrhaft ist die Suppe dennoch – und je nach Einlage sogar einigermaßen sättigend. Darum kann sie auch ab und zu eine Mahlzeit ersetzen.
Wer selbst eine frische Suppe kochen möchte, muss Zeit einplanen: Rund acht Stunden lang sollte das Süppchen idealerweise köcheln. Danach wird sie geklärt und das Fleisch von den Knochen befreit. Den letzten Schliff liefern frische Kräuter und Gewürze. Falls jemand weder acht Stunden Zeit zum Kochen noch einen Suppenverkäufer ums Eck hat, bietet sich eine einfache Gemüsesuppe als Alternative an. Viel schneller gekocht, auch gesund und noch dazu für Vegetarier geeignet.
Wenn man eine Suppe nach Omas Rezept selbst zubereitet, lohnt es sich, größere Mengen zu kochen. Man kann die Suppe portionieren und entweder gleich einfrieren oder in einem Weckglas bis zu vier Wochen im Kühlschrank aufbewahren.
Für Kochmuffel und Berufstätige mit wenig Zeit ist die To-go-Variante aus Amerika eine gute Alternative – aber am besten schmeckt’s natürlich immer noch von der Oma höchstpersönlich.