Sein Duft erfüllt die ganze Wohnung, das gemeinsame Schmücken ist ein vertrautes Familienritual, die Geschenke finden unter seinen dichten Ästen Platz und die Kerzen darauf erhellen die Heilige Nacht: Ohne einen Christbaum ist Weihnachten einfach nicht Weihnachten. Viele können sich das Fest ohne Baum nicht vorstellen, er gehört einfach dazu und ist eindeutig die wichtigste Dekoration zu den Festtagen. Die Suche nach dem perfekten Christbaum, der nicht schon am 24. Dezember den Geist aufgibt und die Nadeln verliert, ist aber gar nicht so einfach – außer man kennt ein paar kleine Tricks.
Egal ob man den Christbaum im eigenen Wald absägt, ihn direkt aus einer Christbaumkultur abholt oder ihn bei einem der vielen Stände in der Stadt kauft, die Lagerungszeit sollte man möglichst kurz halten. Erst am 24. in der Früh tätig zu werden, ist wohl auch keine gute Idee, aber je später der Baum geschlagen wird und je kürzer er irgendwo gelagert werden muss, desto länger hält er sich natürlich. An der Schnittstelle kann man erkennen, ob es sich um einen „frischen“ Baum handelt. Ist diese noch hell, wurde er erst vor kurzem abgesägt.
Darüber hinaus sollte man auf gleichmäßig gefärbte und kräftig-grüne Nadeln achten, die keine braunen Spitzen haben. Sie sollten fest sitzen, wenn man sie gegen den Strich bewegt.
Auch für das Aufstellen in der Wohnung oder im Haus gilt: Später ist besser. Denn in warmen Räumen trocknet der Baum mit der Zeit einfach aus. Am besten ist, ihn einen Tag vor dem Schmücken aus dem Netz zu holen und an seinen Platz zu stellen. Dann haben die Zweige Zeit, sich zu senken, und sie lassen sich leicht schmücken. Bis dahin lagert der Baum am besten im Netz an einem vor Sonne und Wind geschützten Ort im Freien oder in der kühlen Garage oder im Keller. Stellt man den Stamm in einen Kübel Wasser, bleibt er länger frisch.
Wasser braucht der Baum auch, wenn er erst einmal im Wohnzimmer steht. Christbaumzüchter gehen sogar von täglich bis zu zwei Litern aus. Um ihn angemessen „gießen“ zu können, ist ein entsprechender Ständer mit eingebautem Wasserreservoir notwendig. Den Christbaum dann direkt neben die Heizung oder einen Ofen zu stellen, ist nicht besonders klug, dort trocknet er sehr schnell aus.
Beim Gießen des Baums scheiden sich die Geister, denn manche Experten raten, ein wenig Zucker oder Blumendünger in das Wasser zu geben. Wieder andere halten das zwar nicht für schädlich, bezweifeln jedoch die positive Wirkung.
Ein anderes Streitthema ist die Art des Baums, Fichte oder Tanne heißt hier die Gretchenfrage. Die sehr beliebte Nordmanntanne hat tatsächlich viele Vorteile, sie hält lange und ihre Nadeln stechen nicht. Allerdings ist sie teuer, es bleibt dann weniger Geld für Geschenke. Etwas günstiger ist die Blaufichte. Sie ist mittelgut haltbar, ihre starken Äste eignen sich besonders für schweren Weihnachtsschmuck. Ein weiteres Plus: Die Nadeln duften herrlich – stechen nur leider.
Die gut haltbare Edeltanne hat im Vergleich dazu weiche, blaugrüne Nadeln, die nach Orangen duften. Der Duft lässt sich sogar noch intensivieren, indem man die Harztaschen am Stamm ansticht. Die Fichte ist preiswert, hält sich allerdings weniger gut als die anderen Bäume. Die Kiefer bleibt lange frisch und duftet angenehm nach Wald.
Wer der Meinung ist, dass die Bäume genau dort hingehören und nicht für ein paar Tage als Aufputz im Wohnzimmer sterben sollten, der kann sich einen lebenden Christbaum besorgen. Diese Möglichkeit liegt gerade voll im Trend: Online sucht man sich einen Christbaum aus. Rechtzeitig vor dem Weihnachtsfest wird ein Blumentopf mit der gewünschten Pflanze geliefert. Nach den Feiertagen winkt dem Baum dann nicht der Mistplatz, sondern eine grüne Wiese. Die Christbäume werden wieder abgeholt und in geeignetem Gelände eingepflanzt. Und wenn einem das Bäumchen über Weihnachten ans Herz gewachsen sein sollte, kann man es auch kaufen und selbst im Garten einpflanzen. Andernfalls wird einfach ein Mietpreis berechnet.
Viel Spaß beim Aussuchen und Schmücken und Frohe Weihnachten!