Heute werden immer mehr Schritte beim Design von Mode digitalisiert. Wir haben recherchiert, wie der Einsatz von Software in den verschiedenen Bereichen der Modeindustrie hilft, effizienter zu werden. Software Engineering hilft Designern dabei, ihre Ideen schnell zu visualisieren und zu modifizieren, indem sie spezielle Software-Tools wie CAD (Computer Aided Design) nutzen, die es ermöglichen, Entwürfe in 2D und 3D zu zeichnen und zu modellieren.
Weiters unterstützen Software Programme bei der Planung und Verwaltung des Produktionsprozesses, indem es Produktions- und Lieferkettenprozesse automatisiert, Bestände verwaltet und die Kommunikation zwischen verschiedenen Abteilungen verbessert.
Die Digitalisierung von Abläufen in Werbung und Marketing in Form von E-Commerce-Plattformen, Online-Marketing-Strategien und Social-Media-Kampagnen hilft, die Sichtbarkeit und den Verkauf von Produkten der Modeindustrie anzukurbeln. Und natürlich hilft die digitale Verarbeitung großer Datenmengen aus der Modeindustrie, Trends und Verbraucherpräferenzen zu identifizieren und die Produktion und Vermarktung von Modedesigns und -produkten zu optimieren.
Die Digitalisierung in der Modeindustrie hat den Produktionsprozess verschlankt, die Effizienz in den Abläufen gesteigert, die Kosten gesenkt und die Marktposition von Modemarken/-häusern gestärkt. Eine positive Entwicklung kommt immer auch mit dem Verlust von Traditionellem. Das ist einerseits der Verlust der Handwerkskunst: Die Digitalisierung hat dazu geführt, dass einige traditionelle Handwerkskünste in der Modeindustrie verloren gegangen sind, da viele Prozesse jetzt automatisiert und digitalisiert werden können. Dies kann dazu führen, dass einige Handwerkskünstler und -techniken in Vergessenheit geraten.
Alles in unserer Welt, was mit Effizienzsteigerung zu tun hat, hat Auswirkungen auf die Arbeitsplätze: Der Einsatz von Computersoftware hat auch Auswirkungen auf Arbeitsplätze in der Modeindustrie. Während einige Jobs automatisiert wurden, haben andere eine höhere Nachfrage nach IT- und Datenanalyse-Kenntnissen. Dies hat zur Folge, dass einige Arbeiter ihren Arbeitsplatz verlieren, während andere neue Fähigkeiten erlernen müssen. Digitale Designs sind natürlich auch einem erhöhten Risiko für Cyberangriffe und Datenschutzverletzungen ausgesetzt, wenn nicht dafür gesorgt wird, dass die Daten gut gesichert werden.
Fakt ist jedoch: Welche Kleidung wir tragen werden, wird sich der Mensch bald von der künstlichen Intelligenz empfehlen lassen. Der Algorithmus wird in den Kleiderkasten eingebaut werden. Mit künstlicher Intelligenz (KI) können Trends vorhergesagt und das Konsumverhalten bestimmt werden.
Einige ModedesignerInnen, wie die in Antwerpen lebende Salzburgerin Flora Miranda entwickeln ihre Kollektionen mit Hilfe von Algorithmen. Weitere internationale DesignerInnen und Marken, die sich dieses Trends bedienen sind:
- Anouk Wipprecht:
Die niederländische Modedesignerin Anouk Wipprecht verwendet Algorithmen und Sensoren in ihren Designs, um interaktive Kleidungsstücke zu schaffen. Ihre Kleider können auf Umgebungsbedingungen wie Licht, Lärm und Bewegung reagieren. - Iris van Herpen:
Die niederländische Designerin Iris van Herpen nutzt 3D-Druck und Algorithmen, um futuristische Kleidungsstücke zu entwerfen. Sie arbeitet auch mit Robotik- und Sensortechnologie, um ihre Designs interaktiv zu gestalten. - Balenciaga:
Das französische Modehaus Balenciaga setzt ebenfalls Algorithmen und Künstliche Intelligenz (KI) ein, um seine Kollektionen zu entwickeln. Das Unternehmen verwendet beispielsweise eine KI-Software, um Schnitte und Muster zu optimieren und die Effizienz des Designprozesses zu steigern. - Cedrick Nöt:
Der deutsche Modedesigner Cedrick Nöt hat eine eigene Software entwickelt, die es ihm ermöglicht, Kleidungsstücke aus virtuellen Stoffen zu entwerfen und zu visualisieren. Seine Designs können dann in der realen Welt mit Hilfe von 3D-Druck- und CNC-Technologie umgesetzt werden.
Als dem Supermodel Bella Hadid bei der Pariser Fashion Week im Herbst 2022 ein Kleid auf den nur mit einem Slip bekleideten Körper gesprüht wurde, fand ich das faszinierend. Viele andere äußerten sich in Foren, dass sie die Performance erschaudern ließ. Der Tenor bei den Kritikern hört sich so an: „Folgt auf die Kunst des handwerklichen Schneiderns nun die Hightech-Mode aus der Dose?“
Völlig absurd ist diese Frage nicht. Bei den Prêt-à-porter-Shows im März dieses Jahres präsentierte die japanische Marke Anrealage eine in weißer Farbe fokussierte Herbst/Winter-Kollektion, die erst unter UV-Licht ihre Farbe entwickelte. Auch wenn diese Haute Couture-Roben nicht alltagstauglich sind: Die Verschmelzung von Technologie und Handwerk ist wegweisend für die Mode der Zukunft.