Was für ein Stress! Kaum hat es begonnen zu „herbsteln“ (ich liebe dieses Wort 🙂 ), muss man sich schon wieder Gedanken machen, wie aufgebrezelt (auch nicht schlecht in diesem Zusammenhang) man heuer auf die Wies’n geht. Die Oktoberfeste sind in den vergangenen Jahren aus dem Boden geschossen wie die Schwammerl nach einem Sommerregen, die Auswahl an Events ist also ziemlich groß. Fehlt nur noch das richtige Styling, denn ohne Dirndl oder Lederhose auf ein solches Fest zu gehen, kommt gar nicht in Frage.
Der Trend bei Dirndl und Co. geht heuer zum Traditionellen. Angesagt sind klassische Schnitte und Muster, passend dazu haben derzeit beworbene Dirndl oft gedeckte Farben. Auch typisch für die Tradition: Es geht um hohe Qualität der Verarbeitung. Gleiches gilt für Männer: Schon seit einigen Jahren werden verstärkt traditionelle Varianten gehypt. Aber die Bandbreite der Dirndl und Lederhosen im Handel ist 2017 so groß, dass es auch möglich ist, dass sich auf der Wies’n im Endeffekt kein klarer Stil durchsetzen wird.
Wer der traditionellen Modeströmung folgt, sollte nur aufpassen, nicht altmodisch oder spießig zu wirken. Dieser Gefahr kann mit flotten Accessoires gegengesteuert werden. Bestens geeignet sind dafür Blüten, Schmucksteine und Bänder für die Haare und den Hut auf dem Kopf. Nichtsdestotrotz handelt es sich hier ebenfalls um eher traditionelle Beiwerke, also bitte nicht zu viel „Bling-Bling“.
Interessant ist ja, dass vor den 2000er Jahren kaum jemand in Tracht auf das Oktoberfest gegangen ist. Während man in den 50er und 60er Jahren sogar im Anzug und im Kostüm die Wies‘n besuchte, war später der Freizeitlook mit Jeans angesagt. Der Trachten-Hype entstand zunächst in der Nische: Secondhand-Geschäfte in München verkauften alte Dirndl und Lederhosen und das Zubehör. Münchner nahmen nicht die Gesamtoutfits, sondern Einzelteile und peppten damit ihren alltäglichen Look für den Festbesuch auf. Und dann setzte ein Kreislauf ein. Immer mehr kopierten den Look, bauten ihn aus, und erste lokale Designer schneiderten moderne Kleider mit traditionellen Anleihen. Letztlich wurde daraus ein Massenmarkt, der sogar Touristen anspricht. Und mittlerweile ist das „Phänomen Tracht“ auf beinahe jedem Oktoberfest rund um den Globus zu bestaunen.
Das Gute ist ja, dass jede Frau in einem Dirndl toll aussieht. Es betont die Vorzüge und verzeiht gleichzeitig das eine oder andere Gramm zuviel. Das Dirndl setzt sich zusammen aus einem grundlegenden Schnitt, einem Miederoberteil und einem angereihten Rock. Dieser Schnitt kann unendlich variiert werden, auch in der Länge.
Beim Ankleiden nicht vergessen werden sollte die Schleifenfrage beim Dirndl – besonders wenn man in Flirtlaune ist. Die Binderichtung der Schürzenschleife am Dirndl gilt auf der Wies‘n als geläufiges Signal für den Beziehungsstatus. Sitzt die Schleife rechts an der Taille, ist die Trägerin vergeben. Links signalisiert, der Flirtversuch ist möglich. Viel Spaß beim Feiern!
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