Weiblich, natürlich und verführerisch: Das sind die Unterwäsche-Trends 2017. Wobei das Wort „unter“ nicht wirklich treffend ist, denn ihre Wäsche trägt die moderne Frau jetzt auch gerne sichtbar. Vor allem der gute alte Body feiert heuer ein Comeback, und zwar nicht versteckt unter einem Pullover. Einteiler aus Jersey, aber auch hauchfeine Modelle mit Spitze erobern in diesem Jahr den Dessous-Markt – und die Damen-Oberbekleidung. Denn was lange untendrunter war, ist jetzt gut sichtbar.
Weil Wäsche eine Selbstverständlichkeit geworden ist, kann sie auch sehr offen getragen werden. Das gilt vor allem für den Body. Damit ist jedoch kein sportlicher Aerobic-Einteiler gemeint, der wie schon in den 80er Jahren wie ein normales Oberteil behandelt wird. Jetzt sind es verführerische Stücke aus Spitze mit transparenten Elementen – eben richtige Unterwäsche. Sie lassen sich derzeit aus Sicht der Modebranche gut und gerne und mit etwas Mut und dem entsprechenden Körpergefühl statt Shirt und Top tragen. Ein schönes Ausgeh-Outfit im aktuellen Lingerie-Stil könnte zum Beispiel aus einem Body, einer hoch geschnittenen Taillenhose und einem Blazer bestehen. Ganz klar, der Body ist das große Thema in dieser Saison.
Aber es geht sogar mit noch weniger Stoff, mit Bralettes als Oberteil etwa. Kennt ihr das überhaupt? Das Bralette ist ein Bustier mit viel Spitze. Es hat meist keinen Bügel, eignet sich daher vor allem für Frauen mit kleinen Körbchengrößen. Aber auch sportliche Bustier-Varianten können gut ein Top ersetzen, passen gut zu Hose oder Rock.
Wer seine Dessous zwar zeigen, aber weniger offenherzig seinen Körper zur Schau stellen möchte, dem empfehlen Modeexperten etwas dezentere Kombinationen. Ein weißes Bralette mit feiner Spitze bis zu den Trägern unter einer weißen Bluse bietet zum Beispiel einen herrlichen Blickfang. Dezent und zugleich verführerisch schimmert die Spitzenwäsche durch die Bluse. Das passt auch zu einem anderen Trend für Modefans, denn die Farbe Weiß feiert bei den Dessous ein Comeback.
Knalligere Farben bringt die sogenannte Athleisure-Welle mit sich – und zwar in Form von Sportwäsche für den Alltag. Athleisure ist ein Schlagwort, das derzeit die Mode-Branche bewegt: Designer und Käufer setzen verstärkt auf die bequeme Kombination von Sport und Mode. Bei den entsprechenden Dessous sind breite Bänder, Gummizüge und Netzeinsätze die trendigen Elemente. Pixeldrucke, atmungsaktives Material und große Logos bestimmen den Trend. Charakteristisch dafür ist vor allem auch das breite Unterband, auf dem prominent ein Markenname zu lesen ist.
Unterschiede gibt es bei den sportlichen Bustiers vor allem beim Halt für die Brust: Dünnere Bänder, kombiniert mit T-Shirt-Stoff, bieten wenig Unterstützung. Sie sind daher im Alltag gerade für Frauen mit kleinerer Oberweite die bequemste Lösung. Wer eine größere Oberweite hat oder das Bustier dann doch zum Sport tragen möchte, sollte eher zu atmungsaktiver Synthetik mit breiten, fest sitzenden Bändern greifen. Sie bieten der Brust auch bei viel Bewegung ausreichend Halt. Zusammen mit Jogginghosen oder Jeggings wird der sportliche Look zum lässigen Alltagsoutfit.
Die Mode bietet ja oft Kontraste an: Bei den Dessous ist das in dieser Saison der exzentrische Bondage-Stil. Er ist inspiriert von der erfolgreichen Buch- und Filmreihe „Shades of Grey“. Die Dessous zieren teils aufwendige Schnürungen, ein Mix aus Spitze, Satin sowie kräftiges Rot und Schwarz. Die Branche spricht in diesem Zusammenhang etwa von „Strappy Bras“. Dabei sieht man die Frau mit erstaunlich viel Stoff, dieser wird aber permanent durch Ein- und Zwischenblicke unterbrochen. Und auch hier raten Stylisten dazu, die Schnürungen gerne etwas unter den Oberteilen hervorblitzen zu lassen.