Die mit Spannung erwartete Fußball-Europameisterschaft in Frankreich ist in vollem Gang. „Interessiert mich doch nicht!“, werden jetzt viele – vor allem Frauen – denken. Alle, für die Teams, Treffer und Torschützen im Moment nicht der Mittelpunkt der Welt sind, finden sich vielleicht im Folgenden irgendwo wieder… 🙂
Der Nichts-wie-weg-Typ: Du weißt genau, was während eines solchen Sportereignisses auf dich zukommt: Fanartikel in jedem Geschäft, grölende Fußballfans bevölkern die Straßen, Gespräche zwischen Bekannten und Arbeitskollegen drehen sich prinzipiell nur um Spielergebnisse, strittige Schiedsrichterentscheidungen und Tippspiele im Bekanntenkreis. Eine furchtbare Vorstellung! Deswegen nimmst du Reißaus und buchst deinen Urlaub in weiser Voraussicht zur Zeit der EURO. Am besten in einem Land, das sich gar nicht für die Endrunde qualifiziert hat. Und während sich in der Heimat alle in stickigen Wohnungen vor dem Fernseher versammeln, liegst du seelenruhig am Strand, schlürfst deinen frisch gepressten Orangensaft und schaust dir durchtrainierte Männer höchstens am Pool an. Herrlich!
Der Streber-Typ: Keiner ist mehr ansprechbar, weil sich alles nur um Fußball dreht? Kein Grund zum traurig sein, denkst du dir. Denn jetzt hast du endlich Zeit, alle liegengebliebenen Erledigungen zu machen. Die Steuererklärungen der letzten Jahre nimmst du ebenso in Angriff wie den Frühjahrsputz, der im Frühjahr aus Zeitmangel ohnehin ausgefallen ist. Du bezahlst Rechnungen, streichst die Wohnung, reparierst dein Fahrrad, vereinbarst Arzttermine und arbeitest deine komplette To-Do-Liste ab. Und falls sich bis zum Finale nicht alles ausgeht: Keine Sorge, Olympia steht bald vor der Tür!
Der Schauspiel-Typ: Jeden Abend treffen sich deine Freunde zum Fußball-Schauen und du hasst es, ein Außenseiter zu sein. Weil du einfach immer und überall dabei sein willst, gibst du vor, dass dich der ganze Zirkus interessiert. Für die Zeit der EURO legst du dir ein zweites Ich zu, für das Fußball einfach das Größte ist. „Immer wieder, immer wieder!“ und „Auf geht’s Burschen, kämpfen und siegen!“ sind plötzlich deine Lieblingslieder. Fällt ein Tor, schreist du mit der Meute mit. Wird über eine falsche Abseits-Entscheidung diskutiert, gibst du auch deinen Senf dazu. Du bemühst dich, nicht aufzufliegen, weil du eigentlich keine Ahnung hast, bist aber mit vollem Einsatz dabei. Du und dein neues Trikot, ihr fallt wildfremden Österreich-Fans in die Arme, wenn Arnautovic einen Treffer erzielt, genauso ärgerst du dich grün und blau, wenn Robert Almer ein Tor kassiert. Immer wieder, immer wieder!
Der Klischee-Typ: Dieses (vorwiegend) männliche Getue widert dich an. Warmes Bier und fette Chips bei Fußballpartys interessieren dich ebenso wenig wie engster Körperkontakt mit aufgebrachten Schreihälsen in irgendwelchen überfüllten Fanzonen. Du findest, dieser Sport hat überhaupt keinen Stil. Fußball-Prolos können dir gestohlen bleiben. Daher aktivierst du deine BFFs und legst mit ihnen ein paar richtig schöne Mädelsabende ein: Prosecco statt Bier, Erdbeeren statt Chips. Ihr schmachtet McDreamy in Grey’s Anatomy an, legt euch gegenseitig Gurkenmasken auf und macht euch schöne Frisuren. Zu Dirty Dancing erzählt ihr von euren Jugendlieben und bei Pretty Woman fließen am Ende vor Rührung die Tränen. Das hat nämlich wirklich Stil!
Der empathische Typ: Von Fußball weißt du nur, dass ein paar Personen versuchen, einen Ball in ein sogenanntes Tor zu befördern. Punkt. Mehr möchtest du auch nicht wissen. Aber deine Freunde mögen Fußball und du magst deine Freunde. Und weil du ein toleranter Mensch bist und „Peace and Love“ deine Maxime ist, freust du dich mit deinen Mitmenschen, wenn sie sich über so viel Fußball freuen. Du findest es schön, wenn Menschen sich für etwas begeistern können, sei es noch so banal. Und du freust dich, wenn Feste gefeiert werden, auch Fußballfeste.