Rein ins Skivergnügen! Aber damit der Spaß nicht zur Qual wird, muss die Wintersportmode einiges können: Sie soll warm halten, aber nicht schweißtreibend sein. Sie soll isolieren, ohne ein Michelin-Männchen aus einem zu machen. Ach ja, und außerdem soll sie noch schön und stylisch sein, damit man sich auch in der Stadt sehen lassen kann.
All diese Anforderungen haben dazu beigetragen, dass die Wintersportbekleidung mehr kann. Die Hersteller versuchen, den Einsatzbereich auszuweiten. Schließlich möchte man mit der Winterjacke in der Stadt nicht wirken wie ein Skifahrer in falscher Umgebung. Genau deshalb werden im Winter Hybridkonstruktionen bei der Outdoor-Kleidung zu sehen sein. Eins der großen Themen ist es, verschiedene Materialien miteinander zu kombinieren. Das gilt vor allem für die sogenannte zweite Lage – die Schicht unter der wasserdichten Außenlage, die für die Isolation zuständig ist. Neue Materialien und Mischungen sorgen dafür, dass man für die gleiche Wärmeleistung weniger Volumen braucht. Hier wird zum Beispiel Daune mit Kunstfaser oder Merinowolle kombiniert.
Aber es kommt auch auf das richtige Material an der richtigen Stelle an. Am Rücken ist meist gar keine dicke Isolation nötig, mit einem Rucksack kann es sogar schnell zu warm werden. Ein weiteres Beispiel dafür ist die warme Fleecejacke, bei der der Schweiß an den Unterarmen durch dünnes Unterwäschematerial entweichen kann.
Ein weiterer Trend kommt aus Amerika und Skandinavien: Dort ist die Außenjacke teils so dick und groß geschnitten, dass man gar keine zweite Lage mehr darunter anziehen müsste. An diesen dicken Jacken sieht man häufig noch einen Fellkragen – aber nur Kunstfell, bitte!
Im Gegensatz zur restlichen Mode werden die Schnitte bei der Wintersportbekleidung enger, vor allem bei Frauen. Die Jacken sind sehr tailliert und auch bei den Männern sind Jacken und Hosen nicht mehr ganz so weit wie noch vor zwei oder drei Jahren. Mit den hautengen Schnitten aus den 70er und 80er Jahren müssen die Männer aber nicht rechnen.
Experten sprechen beim Thema Schnitte vom Trend zum „Body Mapping“: Das bedeutet, dass man den Körper wie eine Karte nachzeichnet. Denn der Körper hat unterschiedliche Wärme- und Kältezonen, an manchen Stellen wird mehr Schweiß produziert als an anderen. Da macht es Sinn, die Jacke entsprechend zu bauen.
Bei der Farbwahl kommt es darauf an, ob man die Kleidung tatsächlich nur für die Skiabfahrt kauft oder ob man die Jacke auch im Alltag tragen will. Kräftige Farben wie Rot, Gelb und Orange spielen – auch aus Sicherheitsaspekten – auf dem Berg eine größere Rolle, während etwa drei Viertel der Menschen in der Stadt schwarz oder braun tragen. Untenrum bleibt es relativ gedeckt, schwarze Skihosen verkaufen sich einfach besser als pinke oder knallgrüne. Richtig knallig kommen meist nur dekorative Elemente wie Reißverschlüsse oder farbige Einsätze an der Kapuze daher.