Bei den Sonnenbrillen-Trends pendelt der Sommer heuer zwischen zwei Extremen – im Gesicht sitzen einmal XL-Gläser, dann wieder zieren grazile Gestelle die Nase. Insbesondere große, kreisrunde Retro-Gläser, wie sie John Lennon populär machte, spielen eine große Rolle. Aber auch die Pilotenbrille mit ihrer ovalen Gläserform ist nicht mehr wegzudenken. Bei den großen Modellen sollte man es nicht übertreiben: die Augenbrauen können schon mal hinter den Gläsern verschwinden, nicht aber das halbe Gesicht.
Was die Farben betrifft, ist Mut erwünscht. Klassisches Schwarz und Braun wird bei Sonnenbrillen zwar immer im Angebot zu finden sein, übertrumpft werden diese Modelle im Moment aber ganz klar von knalligen Farben wie Pink, Lila und hellen Grün- oder Blautönen. Auch Farbkontraste zwischen Gestell und Gläsern sind Mode-Experten zufolge ein großes Thema. Die Materialien werden ebenfalls bunt gemixt: Holz und Kunststoff werden miteinander kombiniert, Bügel sogar mit Leder oder bunten Stoffen überzogen.
Auch wenn bei den Sommer-Accessoires meist auf den Coolness-Faktor gesetzt wird, sollten nicht nur modische Aspekte beim Sonnenbrillenkauf berücksichtigt werden. Denn die falsche Brille kann den Augen dauerhaft schaden. Augenoptiker raten daher – passend zum aktuellen Trend – eher zu großen Gläsern. Diese sollten die Augen vor UV-Strahlung aus allen Richtungen schützen, also auch seitlich und von oben. Schützen können klarerweise nur Gläser mit eingebautem UV-Filter – erkennbar am sogenannten CE-Kennzeichen, das in Europa Pflicht ist. Dass Sonnenbrillen umso besser vor den schädlichen Strahlen schützen, je getönter sie sind, ist leider ein Irrtum.
Welche Tönungsstufe man wählt, hängt davon ab, zu welchem Zweck die Sonnenbrille gekauft wird. Fünf Kategorien gibt es, die niedrigste (Kategorie 0) lässt bis zu 80 Prozent des Sonnenlichts durch und ist daher nur abends oder bei bedecktem Himmel zu empfehlen. Die höchste Stufe (Kategorie 4) absorbiert dann schon mehr als 90 Prozent des Lichts. Solche Brillen braucht ihr allerdings nur, wenn ihr im Hochgebirge oder auf Gletschern unterwegs seid. Fürs Autofahren zum Beispiel sind solche Gläser viel zu dunkel. Am Steuer sollte man überhaupt von bunten Gläsern absehen, sie verfälschen nämlich die Farben ein wenig – und die Polizei hat wohl kaum Verständnis für Ausreden wie „Aber bunte Gläser liegen voll im Trend!“