Mann trägt ja mittlerweile Bart und lässt auch Brustbehaarung wieder zu. Dennoch schwingen wir nach wie vor fleißig Rasierer, Epiliergerät & Co. im heimischen Badezimmer, wenn es um männliche, wie weibliche Körperbehaarung geht. Aber ist jede Enthaarungsmethode gleich gut und auch für jeden geeignet? Wir haben ein bisschen genauer hingeschaut und klären auf:
Nassrasiere
Preiswert und schnell. Praktisch für jeden geeignet. Haarlos ist man ca. 1-2 Tage.
Eine scharfe Rasierklinge entfernt Härchen an der Hautoberfläche. Leider wachsen diese einfach weiter, so dass man je nach Haarwuchs regelmäßig nachharbeiten muss. Weil die Klinge das Haar gerade abschneidet, empfindet man den Nachwuchs oft als pieksig und kann den Eindruck bekommen, die Haare würden stärker nachwachsen. Keine Sorge, das passiert nicht. Fühlt sich nur so an. Achtet beim Kauf eines Rasierers darauf, dass er auch für sensible Haut geeignet ist. Das vermeidet Verletzungen. Immer gegen die Haarwuchsrichtung rasieren und nicht zu sehr aufdrücken. So bleibt die Haut heil.
Trockenrasierer /Minishaver
Trockenrasierer eignen sich tatsächlich für jeden. Sie können überall verwendet werden, dank Akkubetrieb auch unter der Dusche. Es besteht kaum Verletzungsgefahr. Die Methode ist absolut schmerzfrei. Allerdings funktioniert das Prinzip wie bei der Nassraur: die Haare werden an der Hautoberfläche durch einen Schnitt entfernt. Deshalb wachsen sie einfach weiter. Stoppelgefahr besteht nach 1-2 Tagen.
Minishaver sind ebenfalls praktisch überall anwendbar, denn sie sind klein und batteriebetrieben, längenverstellbar und schmerzfrei. Kleiner Nachteil: Minishaver sind nur für Achselhöhlen und Bikinizone geeignet.
Epiliergeräte
Die Epilation war lange eine der effektivsten Methoden, unerwünschten Haarwuchs für einen längeren Zeitraum zu beseitigen. Kleine, laut ratternde Geräte zupfen dabei die Haare in hoher Geschwindigkeit mit der Haarwurzel aus der Haut. Die erste Anwendung wird erwiesenermaßen als die Schmerzhafteste empfunden. Grund dafür ist, dass dabei die größte Anzahl von Haaren entfernt werden muss. Hersteller von Epiliergeräten beteuern aber, dass der Schmerz mit der Zeit nachlässt, weil die Haare unterschiedlich lange brauchen um nachzuwachsen. Das bedeutet, dass durch wiederholtes Epilieren im Laufe der Zeit bei der einzelnen Anwendung weniger Haare entfernt werden müssen. Wer vor der Epilation kühlt, minimiert Schmerz und Hautirritationen, wie Rötung oder Juckreiz. Allerdings besteht hin und wieder die Gefahr eingewachsener Haare.
Besser am Abend epilieren. Dann kann sich die Haut über Nacht erholen.
Geeignet ist diese Enthaarungsmethode für schmerzunempfindliche Menschen und Haut, die einiges ab kann. Sensibelchen sollten auf eine sanftere Alternative ausweichen. Haarlos bis zu 4 Wochen.
Enthaarungscreme
Geeignet für alle (außer große Hautsensibelchen), verletzte Haut sollte ausgespart werden. Haarlos bleiben die enthaarten Körperstellen bis zu 2 Wochen.
In Enthaarungscremes sorgen spezielle Wirkstoffe (Thioglykolate) dafür, dass die Verbindung zwischen Haarwurzel und Haar chemisch aufgespalten wird und sich das Haar löst. Die Creme wird in einer dünnen Schicht auf die Haut aufgetragen und muss -je nach Produkt- zwischen 3-10 Minuten einwirken. Danach schiebt man die Creme samt gelösten Härchen mit einem Spatel von der Haut. Enthaaren mit Creme ist eine schmerzfreie Methode, die allerdings ein bisschen Zeit beansprucht und für den ein oder anderen eventuell etwas umständlich ist. Depilationscremes sorgen gern für Kontaktallergien. Deshalb unbedingt vorab einen Allergietest in der Armbeuge machen (meist in Beipackzetteln beschrieben).
Wachs
Die Wachsenthaarung ist eine besonders effiziente Methode zur Haarentfernung. Dabei werden die Härchen mit der Wurzel herausgerissen und wachsen mit der Zeit weniger nach. Dort, wo die Haarwurzeln entfernt wurden, bleiben nach der Behandlung gern mal rote Pünktchen zurück, die aber nach kurzer Zeit wieder verschwinden. Mit Wachs kann man beim Profi im Studio enthaaren lassen oder auch selbst Hand anlegen. Neue Formeln mit Kalt- oder Heißwachs (Streifen, Roll-on…) gibt es auch für die Heimanwendung zu kaufen. Orientalische Wachs-Varianten, die auf Zucker (Sugaring) oder ätherischen Ölen basieren, hinterlassen eine sanfte Haut und auch die Wachsreste lassen sich leicht mit Wasser entfernen.
Völlig schmerzfrei ist diese Methode nicht, aber je schneller das Vlies abgezogen wird, umso erträglicher. 24 Stunden vor und nach einer Waxingbehandlung sollte man auf Sonne und Solarium verzichten. Dafür freut man sich dann aber über 4-6 Wochen glatte Haut.
Bei Krampfadern und Besenreißern nur mit Kaltwachs arbeiten, bei sehr starken Venenveränderungen lieber eine Alternative wählen.
Lasertherapie
Die Haarentfernung mit dem Laser gilt als besonders effektiv. Ziel ist das Veröden der Haarwurzel. Laserstrahlen dringen zielgerichtet tief in die Haut bis zum Haarfollikel ein. Die Laserenergie wird dort in Hitze umgewandelt, die die Haarwurzel durch Verödung zerstört. Die Haut bleibt in der Regel haarfrei. Allerdings sind mehrere Behandlungen nötig, die nicht ganz günstig sind.
Vor einer Haarentfernung mit dem Laser sollte die Haut nicht gebräunt sein, da es aufgrund des vermehrten Melanins in der Haut zu Verbrennungen kommen kann. Nach der Behandlung sollten vier bis sechs Wochen lang sowohl Sonnenbäder als auch Besuche im Solarium vermieden werden. Ein hoher Lichtschutzfaktor ist während der gesamten Behandlungsdauer Pflicht.
Eine professionelle Behandlung bleibt normalerweise fast schmerzfrei. Gelegentlich kommt es zu kurzem Brennen und Kribbeln der Hautpartien, Rötungen bzw. Schwellungen. Diese können mittels Kühlung gemindert werden und verschwinden nach kurzer Zeit. Nebenwirkungen sind nicht bekannt.
Nicht jeder Haut- und Haar-Typ eignet sich für diese Art der Haarentfernung. Das Haar muss über genügend dunklen Farbstoff, das sogenannte Melanin, verfügen. Die dunkle Farbe des Haars sorgt dafür, dass der Laserstrahl vollständig aufgenommen und in Wärme umgewandelt wird, die die Haarwurzel verödet. Deshalb lassen sich dunkle Haare leichter entfernen lassen als helle – enthält ein Haar viel Melanin, ist auch die Absorptionsfähigkeit des Haares höher. Heute können aber auch blonde und rötliche Haare entfernt werden, was bis vor ein paar Jahren noch nicht möglich war. Ist das Haar jedoch ganz und gar weiß, ist eine Haarentfernung mit dem Laser nicht möglich.
Ebenfalls auf dem Markt und heiß gehandelt: Lasergeräte für die Heimtherapie. Kosten und Meinungen hierzu gehen weit auseinander. Im Zweifel empfehlen wir immer den Gang zum Profi.