Sie sind der Rahmen für unser Gesicht. Sie lassen es -je nach Form- streng, erstaunt, ängstlich oder freundlich aussehen. Sie können unsere Augen optisch verkleinern oder den Blick öffnen. Die Rede ist von unseren Augenbrauen. Diese kleinen haarigen Streifen über unseren Augen sind wirklich ein Faszinosum. Bereits im Altertum schwärzten sich die Damen ihre Brauen nach und verwendeten dazu Kienholzspäne. Sie wurden gezeigt, überpudert, ausgerissen und neu aufgemalt. Je nach Mode und Geschmack ganz breit (Audrey Hepburn) oder ganz schmal (Marlene Dietrich). Aktuell findet man im Internet ganz gruselige Methoden, seine Brauen in Szene zu setzen, wobei ich mich oft frage, ob die Mädels diese Balken wirklich ernst meinen. Auch was ich heute manchmal in den Gesichtern meiner Kundinnen entdecke, erstaunt mich mitunter.
Deshalb breche ich heute mit erhobenem Zeigefinger eine Lanze für die schöne, gut gepflegte Braue. Derzeit trägt man Augenbrauen recht natürlich. Heißt: weder zu dick, noch zu dünn. In einer steigenden Linie, die im letzten Drittel wieder abfällt.
Die optimale Länge und Form – so gehts:
Nehmt vor einem Spiegel Platz und betrachtet euer Gesicht, indem ihr gerade hinein schaut. Ein Lineal ist Euer Hilfsmittel. Legt das Lineal mit der schmalen Seite an einen eurer Nasenflügel an. Nächster Stopp und Orientierungspunkt ist der innere Augenwinkel. Dieser Linie nach oben folgend seht ihr genau, wo eure Braue beginnen sollte. Härchen, die in Richtung Nasenwurzel wachsen, solltet Ihr entfernen. Ist da nichts, müsst ihr auffüllen.
Legt das Lineal mit der schmalen Seite jetzt wieder an einem Nasenflügel an. Folgt der Linie über den äußeren Augenwinkel und ihr seht, wo die Brauen optimalerweise aufhören sollte. Auch hier: was übersteht, sollte weg und was nicht da ist, könnt ihr dazu malen.
Legt das Lineal abermals an einen Nasenflügel. Dieses Mal schräg am äußeren Rand der Pupille vorbei nach oben. Diese Linie markiert, an welcher Stelle der höchste Punkt eurer Augenbraue idealerweise liegt. Liegt er dort nicht, könnt Ihr nachhelfen.
Moderne Augenbrauen folgen an der unteren Linie einem weichen Bogen. Die Grenze steigt in den ersten 2 Dritteln, macht am höchsten Punkt einen weichen Knick und fällt dann sanft ab. Sie sind im Bereich der Nasenwurzel am dicksten und verjüngen sich nach außen hin.
Eine gepflegte Augenbraue sollte immer gut gezupft sein. Wer sich das nicht zutraut, kann bei einer erfahrenen Kosmetikerin Rat suchen. Sie bringt Ordnung in das Chaos. Wer nicht regelmäßig zur Fachfrau gehen mag, orientiert sich an die vorgezupfte Linie aus dem Kosmetikstudio und zupft selbst nach.
Wer zu wenig Härchen über dem Auge hat, muss auffüllen. Am besten eignen sich hier spezielle Augenbrauenpuder. Ich rate immer von herkömmlichen Lidschatten ab. Die sind anders pigmentiert und zu weich, weil sie sich ja auf dem Augenlid schön verblenden lassen sollen. Alternativ funktioniert das Ersetzen fehlender Brauen auch mit einem Augenbrauenstift. Achtet darauf, dass Ihr bei Benutzung von Puder einen guten Augenbrauenpinsel benutzt. Etwas fester gebunden und abgeschrägt ist er perfekt. Beim Einsatz von Stiften solltet ihr aufpassen, dass sie immer gut angespitzt sind. Gestrichelte Linien, also dem Brauenhärchen nachempfundene kleine Striche, wirken wesentlich natürlicher, als ein aufgemalter Balken. Orientiert Euch bei der Farbwahl an der natürlichen Farbe Eurer Brauen und korrigiert sie nach Wunsch maximal 1-2 Nuancen ins Dunklere, um ein natürliches Ergebnis zu bekommen.
Im Internet findet ihr viele schlechte, aber auch viele gute Videotutorials, wie ihr den optimalen Schwung in eure Brauen bekommt.
Ich drücke Euch die Daumen, dass ihr das Richtige für Euch findet und euch meine Tipps dabei helfen können.