Modetechnisch wird der Winter absolut kuschelig. Plüsch und „Fake Fur“ heißen die beiden saisonalen Trends, mit denen man sich in der kalten Jahreszeit warm halten kann.
Fake Fur ist nichts anderes als Kunstpelz. Tierschutz und Nachhaltigkeit spielen auch in der Modebranche eine immer größere Rolle. Davon zeugt die Tatsache, dass selbst Größen wie Hugo Boss, Armani, Gucci oder Calvin Klein keinen Echtpelz mehr nutzen werden. Jubel! Dazu kommt, dass es der modernen Textiltechnik mittlerweile gelingt, Kunstpelz herzustellen, der von Echtfell auf den ersten Blick nicht mehr zu unterscheiden ist.
Bei der Herstellung werden Polyacrylfasern in ein Grundgewebe aus einem Baumwoll-Polyester-Mix eingewebt. Ein Kleber verhindert, dass sie wieder ausfallen. Das ist aufwendig, mehrere Arbeitsschritte sind nötig, bis das Gewebe so echt wie möglich aussieht. Täuschend echt wirken die Stoffe inzwischen auch, weil einzelne Härchen oftmals vielfarbig sind – also an den Wurzeln dunkler und im Verlauf etwas heller, was der natürlichen Haarfarbe entspricht.
Auch Plüsch ist beliebt. Vor einigen Jahren noch war es eher den Mänteln vorbehalten, nun ziert das fluffige Material auch Pullis. Als Alternative zu echtem Fell hat sich Plüsch bereits seit geraumer Zeit etabliert, weil das Kunstmaterial nicht nur schön wärmt, sondern auch immer hochwertiger wird. Plüsch hat oft einen weniger dichten Flor als Kunstpelz, der dafür bis zu mehrere Zentimeter lang sein kann. Meistens ist er farbig.
Zu den angesagten Farben im Herbst gehören knallige Töne wie Fuchsia, Türkis oder Sonnengelb. Das macht Plüsch zum absoluten Hingucker. Wem der Trend allerdings zu auffällig für den Alltag ist, sollte in den Geschäften genauer hinschauen. Manche Stücke kann man auch wenden. In solchen Fällen hat man meist die Wahl zwischen knallig und neutral und kann nach Lust und Laune entscheiden.
Eine andere Möglichkeit sind Kleidungsstücke mit Plüschbesatz, etwa an den Ärmeln oder am Kragen. Weiters gibt es Schuhe und sogar Handtaschen, die mit Plüsch verziert sind. Solche Accessoires können einem betont schlichten Outfit das gewisse Extra verleihen.
Damit man lange Freude an seinem neuen Plüschmantel oder an der Jacke mit Kunstpelz hat, sollte man sie regelmäßig bürsten. Das entfernt den Straßenstaub und erhält die kuschelige Haptik. Wer mit seinem guten Stück in einen Regen- oder Schneeschauer gerät, kann es völlig problemlos trocknen, und zwar im Liegen und nicht direkt auf der Heizung. Viele der Stücke lassen sich auch ganz normal in der Waschmaschine reinigen. Dazu packt man den Mantel oder die Jacke am besten in einen Polsterbezug und nutzt den Wollwaschgang. Vorsicht ist mit dem Trockner geboten: Er kann die schönste Felljacke und den flauschigsten Plüschpullover innerhalb kürzester Zeit in verklebte, kratzige Ungeheuer verwandeln.