Ein Vorarlberger Computerwissenschaftler hat mit seinem Animationsprogramm Medusa schon Hollywood Blockbuster Filmen wie Fluch der Karibik und Starwars gedient.
Das System ermöglicht es, Gesichter besonders realitätsnah digital abzubilden. Bernd Bickel, der in Klosterneuburg werkt, ist Österreichs neuer Oscarpreisträger, der in Kürze in L.A. einen “Technik Achievement Award” erhalten wird.
Schon lange reichen Kamera, Licht und meisterhafte Schauspielkunst für die Magie des Films nicht mehr aus. Computergenerierte Welten und digitale Schauspiel-Avatare gehörten mittlerweile zum Standardrepertoire jedes Blockbusters, der etwas auf sich hält.
Die Erfindung aus dem Disney Research Lab heisst Medusa Performance Capture, mitentwickelt von Bernd Bickel, der 10 Jahre an der Technik gearbeitet hat und dafür den Oscar erhält.
Das Medusa Performance Capture system besteht aus Kameras und Lichtern, die mit einer Software gekoppelt sind. Das System kann die Gesichter von Schauspielern erfassen und in voller Bewegung rekonstruieren. Sogar einzelne Poren und Falten können verfolgt werden, was zu einer realistischeren Gesichtsgeometrie bei der Animation führt.
Regisseur Steven Spielberg hat mit der Technik in Ready Player One gearbeitet. Auch die Mimik des Bösewicht Tanos in Avengers Infinity War konnte von Medusa Performance Capture zu ihrer Plastizität finden.
Seit 4 Jahren forscht Bernd Bickel am Institut für Science und Technology Austria in Klosterneuburg. Seine Faszination für die Modellierung von Gesichtern begann über die Gesichtschirurgie.
Am Anfang seines Doktorats stand im Fokus, ein System zu entwickeln, um Gesichtschirurgie zu simulieren. Bickel erklärt: „Wir haben angefangen zu forschen und da ist schnell klargeworden, dass es ein großes Anwendungsgebiet in der Filmindustrie gibt.” Das System des Vorarlbergers wurde inzwischen in 20 Hollywoodfilmen eingesetzt.