Was für ein Ohrwurm dieser Titelsong der Fernsehserie Baywatch doch war. Durchtrainierte Rettungsschwimmer laufen in Zeitlupe über den Strand, jeden Muskel sieht man ganz genau. Die weiblichen Kolleginnen eilen zu Hilfe und räkeln sich nach getaner Arbeit im Licht der untergehenden Sonne. Hach, war das schön! Aber hallo, Baywatch feiert nicht nur in den Kinos ein Revival, auch in der Bademode wird ein Klassiker wiederentdeckt, nämlich der rote Badeanzug. Pamela Anderson startete darin ihre Karriere als Sexsymbol, die Rettungsschwimmerinnen Shauni und Summer verdrehten unzähligen Männern den Kopf. Nun kommt der knallrote sexy Badeanzug zurück in die Regale und damit auch in die Schwimmbäder und an den Strand.
Überhaupt heißt der größte Trend der Bademode 2017: Der Bauch bleibt weiß. Denn mit dem Comeback des Badeanzugs erreicht eine modische Entwicklung ihren Höhepunkt, die sich für Frauen schon seit einigen Jahren angedeutet hat. Statt so wenig Stoff wie nötig für eine durchgehende Sonnenbräune zu tragen, setzen Modebewusste nun auf so viel Textil wie möglich. Nicht mehr nur die Generation 50+, auch immer mehr jüngere Frauen greifen wieder zum Einteiler. Der Beinausschnitt ist hoch, der Rücken tief. Sehr sexy, das erinnert doch ganz klar an Baywatch.
Nichtsdestotrotz erfreut sich natürlich auch der Bikini weiterhin großer Beliebtheit. Während vergangenes Jahr noch sportive Modelle das Bild bestimmten, sind die neuen Kreationen romantisch verspielt. Rüschen und Volants, ab und zu auch ein Carmen-Ausschnitt, runden den Look ab. An Stoff wird auch hier nicht gespart, zum Vorteil vieler Frauen. Denn die Raffungen kaschieren das eine oder andere Pölsterchen und geben kleineren Brüsten optisch mehr Volumen. Für sportliche Betätigungen sind diese Oberteile aber leider sehr unpraktisch. Das trifft auch auf die Bandeau-Bikinis zu, die weiterhin beliebt sind. Naja, immerhin schauen sie gut aus.
Bei den Bikini-Höschen sticht heuer besonders eine Variation ins Auge – die hüfthohe Taillenhose. Viele der Unterteile haben einen umklappbaren Bund. So erreichen die Sonnenstrahlen beim Sonnenbaden ein wenig mehr Haut. Zum Schwimmen wird der nahtlose Bund hochgeklappt oder hochgerollt. Gerade für Frauen, die kleine Hüftpolster verstecken wollen, sind diese Hosen optimal.
Das besondere Etwas verleihen der Bademode in diesem Jahr kleine Details, die als Blickfang dienen. Das sind etwa senkrechte Reißverschlüsse auf dem Oberteil oder angedeutete Gürtel. Aber auch Cut-outs, also bewusst gesetzte Löcher im Stoff, sind angesagt. Die freien Stellen werden gerne mit transparentem Gewebe hinterlegt, sie definieren den Körper optisch.
Nun gut, wir wissen jetzt, was die moderne Rettungsschwimmerin diesen Sommer trägt. Aber Mitch, was zieht der an? Bei Männern werden die Badehosen heuer kürzer und knapper. Anders als Frauen tragen modebewusste Männer in diesem Sommer weniger Stoff als im Vorjahr und zeigen Bein.
Das braucht aber eine Absicherung in Form einer zweiten Lage. Was viele Männer sowieso machen, greift die Branche jetzt auf und lässt unter die kurzen Shorts eine Art enge Boxershorts zum Planschen tragen. Die Unterlage darf am Bund sowie am Bein hervorschauen. Mitunter wird diese bereits in die Badehose eingenäht.
Für Hingucker sorgen bei der Männer-Bademode Kontrast-Paspeln sowie Aufdrucke. Beliebt sind zum Beispiel Fotoaufdrucke von Meeresmotiven: Korallen, Wellen oder Tiere, vor allem aber Fische und Schildkröten fallen im Handel auf. Aber nicht nur Prints, sondern auch große Markennamen sind auf den Badehosen zu sehen. Offenbar wird es wieder populärer, plakativ die Hersteller-Logos zu zeigen. Dabei würde ein einfacher „Baywatch“-Aufdruck vollkommen reichen – auch wenn die rote Rettungsschwimmer-Badehose bei den Männern eigentlich nicht zu den angesagten Teilen des Sommers gehört.